Salafisten an Unis

 

Fr, 8. Mär. 2013
Aachener Nachrichten – Stadt / Titel Aachen / Seite 1

Salafisten an Unis

Verfassungsschutz warnt vor Extremisten

Düsseldorf. Gewaltbereite Salfafisten versuchen nach den Erkenntnissen des Verfassungsschutzes derzeit zunehmend an NRW-Hochschulen neue Anhänger zu rekrutieren. „Salafistische Personenkreise“ nutzten universitäre Räumlichkeiten und Einrichtungen, „um ihre extremistischen Vorstellungen zu verbreiten und Einfluss zu gewinnen“, erklärte der Leiter des NRW-Verfassungsschutzes Burkhard Freier gestern in einer Sitzung des Innenausschusses im Düsseldorfer Landtag. Dies geschehe häufig „unter dem Vorwand, die Religion ausüben zu wollen“. Für die Hochschulen sei es schwierig, tatsächliche religiöse Aktivitäten und „extremistische Propagandaaktivitäten“ voneinander zu unterscheiden.

Trotz der Hochschulaktivitäten handelt es sich bei den salafistischen Bestrebungen „explizit um keine intellektuell anspruchsvolle Bewegung“, die in studentischen Kreisen ein größeres Anhängerpotenzial langfristig binden könnte. Der Salafismus richte sich vielmehr an Migrantenkinder aus islamischen Ländern sowie an Konvertiten, denen es aufgrund familiärer Brüche oder Krisen in ihrer Lebensbiografie nicht gelungen sei, einen regulären Bildungsweg einzuschlagen oder diesen erfolgreich zu bestreiten, erklärte Freier.

Derzeit werden an Rhein und Ruhr 30 von 850 Moscheegemeinden vom Verfassungsschutz beobachtet. Derzeit hat der NRW-Verfassungsschutz über 1000 extremistische Salafisten registriert. (jn)

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