Filmreife Hatz über 50 Kilometer endet am Stadtbetrieb

Do, 23. Apr. 2015
Aachener Nachrichten – Stadt / Lokaltitel Aachen / Seite 15

Filmreife Hatz über 50 Kilometer endet am Stadtbetrieb

Räuber überfallen in Verviers ein Geschäft und rasen über die Autobahn nach Aachen. In Sackgasse endet die Verfolgungsjagd.

Von Heiner Hautermans

Aachen. Eine spektakuläre Verfolgungsjagd begann in der Nacht zum Mittwoch in Verviers, wo fünf junge Männer einen Raubüberfall verübten und in einem Kleinwagen in halsbrecherischem Tempo über die belgische Autobahn rasten, wo sie eine Polizeisperre durchbrachen. Die wilde Hatz ging über 50 Kilometer zur Grenze nach Aachen, wo die Räuber die Abfahrt Brand nahmen und dann mit Tempo 150 über die Trierer Straße fuhren, rote Ampeln missachteten, die filmreife Aktion endete schließlich in einer Sackgasse am Madrider Ring vor dem Stadtbetrieb. Dort wurde das Quintett gefasst.

Gegen 2.20 Uhr wurde die Bundespolizei in Aachen von den belgischen Behörden verständigt, dass es in Verviers zu einem bewaffneten Raubüberfall auf einen Nachtkiosk gekommen war und die bis zu fünf maskierten Täter mit einem schwarzen Opel Corsa in Richtung Deutschland flüchteten. Dabei rasten sie durch eine Polizeikontrollstelle, wobei sie den Tod der Beamten billigend in Kauf nahmen und wurden von drei Streifenwagen der belgischen Polizei verfolgt. Die Beamten der Bundespolizei entdeckten am Grenzübergang Lichtenbusch die herannahende Kolonne und nahmen die Verfolgung auf.

Das Fluchtfahrzeug verließ die Autobahn an der Ausfahrt Aachen-Brand und fuhr mit Tempo 150 und unter Missachtung von Ampeln in Richtung Innenstadt. Die vier Fahrzeuge der belgischen Polizei und der Bundespolizei folgten dicht dahinter, dabei sahen die Beamten, dass ein waffenähnlicher Gegenstand aus dem Fahrzeug gehalten wurde. Der Fahrer bremste an der Kreuzung Madrider Ring/Trierer Straße sein Fahrzeug so stark ab, so dass zwei Streifenwagen ausweichen mussten, um eine Kollision zu vermeiden. Der Corsa bog nun rasant auf den Madrider Ring in Richtung Eilendorf ab, verfolgt von einer Streife der Bundespolizei sowie je einer der Landespolizei und belgischen Polizei. Der Fahrer wollte die Verfolger abschütteln und traf eine falsche Entscheidung: Er steuerte – ortsunkundig – die nächste Straße rechts an die Sackgasse bis vor das Tor des Stadtbetriebs. Die Verfolger versperrten sofort die Einfahrt, die Insassen sprangen aus dem Auto und liefen in v erschiedene Richtungen: zwei in Richtung Stadtbetrieb, zwei weitere in eine Grünanlage an der Freunder Straße.

Diensthund im Einsatz

Vier Räuber wurden durch Kräfte der Bundes- und Landespolizei sowie der belgischen Polizei festgenommen, der fünfte Straftäter mittels eines Diensthundes gestellt. Bei ihnen handelt es sich vermutlich um Nordafrikaner im Alter von 16 bis 18 Jahren. Zum Glück wurden keine Waffen gefunden, was nach Mitteilung der Bundespolizei „zu erheblicher Erleichterung bei den Einsatzkräften führte“. Das Fluchtfahrzeug war als gestohlen gemeldet. Die Täter und Beweismittel wurden an die Landespolizei übergeben.

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