"Glück im Unglück"? Wie Deutschland auf den Anschlag von Halle reagiert

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen und Freunde,

wenige Tage nach dem Anschlag auf die Synagoge in Halle fragte sich Sigmar Gabriel, der ehemalige Außenminister, „ob die Deutschen eigentlich wissen, wieviel Glück im Unglück wir gehabt haben“. Wäre es nämlich zu dem geplanten Massaker gekommen, wäre „die internationale Sicht auf Deutschland eine andere“.

Gabriel scheint nicht der einzige zu sein, der die Katastrophe von Halle nicht verstanden hat; dem es zuvörderst um Deutschlands Image geht. So dient auch das neue Aktionsprogramm der Bundesregierung in erster Linie dem Zweck, durch martialische Sicherheitsmaßnahmen Überfälle auf Synagogen zu verhindern. Wie es den Jüdinnen und Juden in unserer antisemitisch aufgeladenen Gesellschaft ansonsten geht, steht demgegenüber zurück. Warum wird selbst nach „Halle“ über die Besonderheit des Antisemitismus nicht diskutiert?  Warum ist von einer großen politischen Initiative zur Bekämpfung von Judenhass nach wie vor nichts zu sehen?

Mein Essay, der die deutschen Reaktionen auf den Anschlag beleuchtet, versucht diese Fragen zu beantworten.  Das Kulturmagazin perlentaucher.de hat ihn heute veröffentlicht:

https://www.perlentaucher.de/essay/die-deutsche-politk-reagiert-ausschliesslich-mit-sicherheitsmassnahmen-auf-halle.html

Mitte Oktober kam mein neues Buch Nazis und der Nahe Osten. Wie der islamische Antisemitismus entstand auf den Markt: 

https://www.hentrichhentrich.de/buch-nazis-und-der-nahe-osten.html

Thomas Klatt hat mich zum Buch interviewt und einen zehn-minütige Beitrag über dessen historische Aspekte verfasst. Der Deutschlandfunk hat ihn in seiner Reihe „Tag für Tag“ gesendet. Man kann ihn hier nachhören oder nachlesen:

https://www.deutschlandfunk.de/ns-und-naher-osten-exportierter-antisemitismus.886.de.html?dram:article_id=461073

Marc Neugröschel fasste in seiner Rezension für „israelnetz.com“ die Kernaussagen des Buches gut zusammen:

https://www.israelnetz.com/gesellschaft-kultur/kultur/2019/10/29/israelhass-und-islamischer-antisemitismus-die-spaeten-folgen-des-nationalsozialismus/

Zum selben Thema hatte mich vor gut einem Jahr das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus  (JFDA) befragt. Man findet die 37-minütige Video-Aufzeichnung hier: 

https://www.youtube.com/watch?v=i8MM4rOzwdk

Ich werde das Buch erstmals am 13. November in Berlin öffentlich präsentieren.  Ort und Zeitpunkt sowie die Termine weiterer Buchpräsentationen in Bonn, Bielefeld, Lüneburg, Freiburg, Wuppertal und Dorsten finden Sie weiter unten. Ich habe auf meiner Homepage Rubriken für künftige Buchbesprechungen und Veranstaltungen eingerichtet:  http://www.matthiaskuentzel.de/contents/besprechungen-zu-nazis-und-der-nahe-osten

Freundlich grüßt

Ihr/euer Matthias Küntzel

BERLIN: Mittwoch, 13. November 2019, 19:00 Uhr, Humboldt-Universität zu Berlin, Unter den Linden 6, Hörsaal 2002. Veranstalter: Mideast Freedom Forum Berlin. http://www.mideastfreedomforum.org/index.php?id=521#c2993

BONN: Mittwoch, 20. November 2019, 19:30 Uhr, Hauptgebäude der Universität zu Köln, Hörsaal XIII. Veranstalter: Bündnis gegen Antisemitismus. https://www.facebook.com/events/493479544782209/

BIELEFELD: „Warum wurde 1948 kein arabischer Staat in Palästina gegründet?“, Donnerstag, 21. November 2019, 19:00 Uhr, Volkshochschule Bielefeld, Ravensberger Part 1, Historischer Saal. Veranstalter: Volkshochschule Bielefeld in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.

LÜNEBURG: Mittwoch, 4. Dezember 2019, 19:00 Uhr, Museum Lüneburg, Wandrahmstraße 10, 21335 Lüneburg. Veranstalter: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lüneburg e.V..

FREIBURG: Freitag, den 6. Dezember 2019, 20:00 Uhr, Theatersaal der Volkshochschule, Rotteckring 12, Freiburg. Veranstalter: initiativzentrum3.welt (iz3w) im Rahmen der Freiburger „Aktionswochen gegen Antisemitismus“.

WUPPERTAL: Mittwoch, den 12. Februar 2020. Veranstalter: Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal. Einzelheiten werden folgen.

DORSTEN: Donnerstag, den 13. Februar 2020. Veranstalter: Jüdisches Museum Westfalen. Einzelheiten werden folgen.

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