Mönning: „65 bis 70 Millionen in den Sand gesetzt“

Mi, 29. Mai. 2013
Aachener Nachrichten – Stadt / Titel Aachen / Seite 1

Wirtschaftskrimi am Tivoli

Mönning: „65 bis 70 Millionen in den Sand gesetzt“

Von Christoph Pauli

Aachen. Erschütternde Zahlen: „Hier sind 65 bis 70 Millionen Euro in den Sand gesetzt worden“, sagt Rolf-Dieter Mönning, Sachwalter beim insolventen Fußballklub Alemannia Aachen. Vor der Eröffnung des Insolvenzverfahrens am 1. Juni nehmen Mönning und Interims-Geschäftsführer Michael Mönig im AN-Interview ausführlich Stellung. Mönning: „Wir sind in einem Wirtschafts-Insolvenzverfahren mit einem Schaden von fast 70 Millionen Euro. Ein Wirtschaftskrimi.“

Doch die Juristen versprühen auch leichten Optimismus. Zu den Sanierungsaussichten sagt Mönig: „Wir haben schon einiges bewegt. Wir spielen noch, haben ein Stadion, treue Fans und interessierte Sponsoren. Welcher Verein, wenn nicht Alemannia, würde eine Sanierung schaffen?“

Für Mönning und Mönig haben fast alle Gremiumsmitglieder zur Insolvenz beigetragen. Angesichts der Millionen, die in den Sand gesetzt wurden, müsse sich doch auch der Gutwilligste fragen, „ob er seiner Verantwortung gerecht geworden ist. Man muss sich einfach nur neben dem Strafrecht und dem Insolvenzrecht auch den psychologischen Flurschaden ansehen: Land und Stadt haben öffentliche Gelder investiert, die AachenMünchener hat erheblich geholfen, private Personen haben ein Darlehen gegeben, Fans haben Freizeit und Sparschweine geopfert. Das Vertrauen ist missbraucht worden, das kann für die Stadt auf Jahre hinaus Folgen haben.“

Dass auch gegen Aachens Sportdirektor Uwe Scherr ein Ermittlungsverfahren läuft, beunruhigt die Juristen nicht. „Wir haben nichts gefunden, was ihn belasten könnte.“

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