Do, 20. Mär. 2014
Aachener Nachrichten – Stadt / Lokaltitel Aachen / Seite 15
Oberbürgermeister erwartet klares Zeichen gegen Rechts
Runder Tisch plant Kundgebung „mit allen Demokraten“ am Elisenbrunnen. „Für ein weltoffenes und tolerantes Aachen.“
Aachen. Die Aachener werden die Straßen am 29. März nicht den Neonazis überlassen. Für diesen Samstag ist bekanntlich eine Demonstration der rechtsextremen Partei Die Rechte gegen Multikulti angemeldet worden. In der Aachener Gliederung der Rechten sind viele Kader der vom Innenminister verbotenen Kameradschaft Aachener Land untergekommen.
Bei der Aachener Polizei sind inzwischen zwei Gegenkundgebungen angemeldet worden, eine vom DGB zum Thema „Bunt statt braun – für mehr Multikulti in Aachen und Europa“ und eine von einer linken Gruppierung „Kein Fußbreit den Faschisten“. Noch nicht geklärt ist laut Polizeisprecher Paul Kemen, wann und wo welche Veranstaltung stattfindet und welchen Weg eventuelle Demonstrationen nehmen werden: „Ich gehe davon aus, dass wir nicht vor Mitte nächster Woche sagen können, welche Bereiche betroffen sind.“ Sobald das feststehe, werde man auf die Bevölkerung zugehen und die Anwohner darüber informieren, wo es zu Beeinträchtigungen kommen wird.
Unterdessen ist am Mittwoch erstmals der Runde Tisch gegen Rechts auf Einladung von Oberbürgermeister Marcel Philipp zusammengekommen, der unter anderem die Gegenkundgebungen koordinieren und vorbereiten soll. Laut Philipp sind „alle Demokraten“ eingeladen, am 29. März „ein klares Zeichen gegen Rechts und für ein tolerantes und weltoffenes Aachen“ zu setzen.
Nach jetzigem Stand ist eine von ihm unterstützte Kundgebung gegen 18 Uhr am Elisenbrunnen geplant. Von ihr soll das „positive Signal“ ausgehen, dass die Aachener zusammen stehen gegen Rassisten und Nazis. Der genaue Ablauf, die Redner und die musikalischen Beiträge würden unter Federführung des DGB noch festgelegt, teilte der Oberbürgermeister nach dem gestrigen Treffen mit. Auch er werde eine Rede halten. Nicht spekulieren will er darüber, ob Aachen nun dauerhaft als Ausweichort für Stolberg herhalten muss, wo es in den letzten Jahren mehrfach rechte Aufmärsche gab. „Die Rechten wollen Präsenz zeigen, wir werden das Entsprechende dagegen setzen.“ (hau/gei)