Mo, 14. Mai. 2012 Alle vier Minuten Einbruch in Wohnraum Die Kriminalitätskurve zeigt erstmals seit Jahren wieder nach oben. Frankfurt/Main die unsicherste Stadt. Berlin. In Deutschland wird alle vier Minuten in eine Wohnung oder ein Haus eingebrochen. Das geht laut „Welt am Sonntag“ aus der neuen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) hervor. Danach stieg die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle im vergangenen Jahr um 9,3 Prozent auf 132 595. Das ist dem Bericht zufolge der höchste Wert seit zehn Jahren. Die Aufklärungsquote habe dagegen lediglich 16,2 Prozent betragen. Auch die Gesamtkriminalität sei 2011 erstmals wieder gestiegen – nachdem sie sechs Jahre lang beständig zurückgegangen war. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) will die Kriminalstatistik am Mittwoch in Berlin vorstellen. Vor allem der Diebstahl elektronischer Geräte wie Laptops und Smartphones führt demnach dazu, dass auch die Schadenssummen neue Spitzenwerte erreichen. Christian Lübke vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft sagte dem Blatt: „Insgesamt zahlten die deutschen Hausratversicherer rund 430 Millionen Euro, ein Plus gegenüber 2010 von 23 Prozent und so viel wie zuletzt vor 13 Jahren.“ Der Verband beziffert die Schadenssumme auf 3050 Euro pro Einbruchsopfer. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, forderte die Innenministerkonferenz auf, eine „kon- zertierte Aktion“ gegen Wohnungseinbrüche zu beschließen. „Deutschland entwickelt sich zum Paradies für Einbrecher“, sagte er der Zeitung. Die Kriminalstatistik weist dem Bericht zufolge insgesamt 5,99 Millionen von der Polizei erfasste Straftaten aus. Das sei ein Zuwachs um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zugleich sei die Aufklärungsquote von 56,0 auf 54,7 Prozent gesunken. 2,4 Millionen Diebstähle Die Diebstahldelikte haben laut „Welt am Sonntag“ mit 40,1 Prozent den größten Anteil an der Gesamtkriminalität. Registriert wurden demnach 2,4 Millionen Diebstähle, ein Plus von 4,4 Prozent. Der Fahrraddiebstahl habe um 7,2 Prozent auf 328 748 Fälle zugenommen, der Diebstahl in und aus Kraftfahrzeugen (Airbags, Navigationsgeräte, Radios) um 2,2 Prozent auf 242 563 Fälle. Der Taschendiebstahl sei um 16 Prozent auf 120 790 Fälle gestiegen. Das sicherste Bundesland ist wieder Bayern, wo es laut Zeitung im Vergleich die wenigsten Straftaten (4969 pro 100 000 Einwohner) gab. Dahinter folgt demnach Baden-Württemberg (5420). Das unsicherste Land bleibe Berlin (14 286), gefolgt von den anderen beiden Stadtstaaten Bremen (14 077) und Hamburg (12 812). Die sicherste Stadt sei München (7564 Verbrechen pro 100 000 Einwohner), die unsicherste Stadt Frankfurt/Main (16 137).(dpa) |