Deutscher Landesbischof träumt vom jüdisch-islamischen Kulturkampf

Bei einem Besuch des Tempelbergs in Jerusalem nahmen der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, sowie sein katholischer Kollege Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz, ihre Brustkreuze ab, bevor sie den Tempelberg besuchten. Heinrich Bedford-Strohm rechtfertigt die Entscheidung mit diesen Worten: „Wir haben aus Respekt vor den Gastgebern gehandelt.“ Es handele sich „um eine Antwort auf den Wunsch der Gastgeber.“

Wie Bedford-Strohm vor Journalisten weiter sagte, trage er bei Moscheebesuchen sonst das Bischofskreuz: „Das halte ich für den Normalfall.“ Den eigenen Glauben im interreligiösen Dialog zu verleugnen, sei der verkehrte Weg. In dieser besonderen Situation in Jerusalem wäre es aber falsch gewesen, dem Wunsch der islamischen Gastgeber nicht nachzukommen, erklärte er.

Zu diesem feigen Einknicken habe ich bereits in einem offenen Brief Stellung genommen, den unter anderem die Jüdische Rundschau veröffentlicht hat. Jetzt hat Heinrich Bedford-Strohm sein Einknicken auch noch durch Lügen über Juden erweitert. Er erklärt:

„Man inszeniert einen Kulturkampf mit dieser Sache, um zu zeigen, der Islam sei intolerant. Warum wird nicht gleichzeitig darauf hingewiesen, dass wir bei beiden Religionen, die wir besucht haben, von den Betreuenden gebeten wurden, das Kreuz nicht zu tragen, um nicht zu provozieren?“

Zunächst einmal die Fakten:

Der Tempelberg wird heute von der sogenannten Frommen Stiftung des Islams (Waqf) kontrolliert. Sie sorgt dafür, dass im Jahr 2016 an einigen Tagen im Monat für den Tempelberg gilt, was im Jahr 1942 für Parks in Deutschland galt: „Nicht für Juden!“ Der Zugang zum Tempelberg ist über elf Tore an der Nord- und Westseite der Anlage möglich. Allerdings ist der Zutritt dort nur Muslimen erlaubt. Sollten Zweifel bestehen, müssen ausländische Muslime ihre Zugehörigkeit zum Islam belegen. Andersgläubigen ist der Zutritt nur von Samstag bis Donnerstag über das Marokkanertor bei der Klagemauer erlaubt. Das Betreten ist dort nur nach scharfen Sicherheitskontrollen außerhalb der Gebetszeiten möglich. Juden werden, wenn überhaupt, nur in kleinen Gruppen und oft mit Aufsicht eingelassen. Der Felsendom darf nur von Muslimen betreten werden! Verboten sind zudem das Mitbringen von Büchern und Kultgegenständen und das Abhalten von Gebeten anderer Religionen. Wenn Juden den Tempelberg betreten, werden sie nicht selten bedroht.

Auch Christen können auf dem Tempelberg Probleme kriegen.

Auf den öffentlichen Plätzen Israels und an der Klagemauer gibt es eine solche Regelung nicht. Auch in der christlichen Welt ist ein solches Verhalten undenkbar. Man stelle sich nur mal vor, der Vatikan würde jeden christlichen Feiertag Muslimen den Zutritt ins Land verweigern oder Juden dürften am Sonntag den Platz vor dem Kölner Dom nicht betreten. Der Islam aber erklärt, zu welchen Zeiten welche öffentlichen Orte in der islamischen Welt judenrein zu sein haben. Bedford-Strohm erklärt dennoch, er habe sein Kreuz am Felsendom aus dem selben Grund abgenommen wie an der Klagemauer.

Israels Militärsprecher, Arye Sharuz Shalicar, erklärt dazu, in Israel sei man „empört über diese Behauptung“ und schreibt in Richtung Bedford-Strohm:

„Ich fordere Sie hiermit auf, es öffentlich zu machen, welcher Sicherheitsdienst von jüdischer Seite aus bei Ihrem Besuch der Klagemauer in Jerusalem von Ihnen gefordert haben soll, ‘aufgrund der angespannten Lage in Jerusalem’ Ihre Glaubenssymbole nicht offen zu tragen, um angeblich ‘eine Provokation zu vermeiden’.“

Heinrich Bedford-Strohm hat etwas über Juden behauptet, das nicht nur nicht stimmt, sondern an eben jene Lügen erinnert, die Martin Luther einst über Juden verbreitet hat:

„Wisse du, lieber Christ, und zweifle nicht daran, dass du nächst dem Teufel keinen bittereren, giftigeren, heftigeren Feind hast als einen rechten Juden, der mit Ernst ein Jude sein will.“

„Sie sind eitel Diebe und Räuber (…) Denn ein Wucherer ist ein Erzdieb und Landräuber, der billig am Galgen siebenmal höher als andere Diebe hängen sollte.“

„Ich will meinen treuen Rat geben. Erstlich, dass man ihre Synagogen oder Schulen mit Feuer anstecke und, was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke sehe ewiglich (…) Zum zweiten: dass man ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre.“

Ist das der neue alte Umgang der Evangelischen Kirche in Deutschland mit dem Judentum?

(Bildnachweis: Wikipedia – Michael Lucan • CC BY-SA 3.0)

https://tapferimnirgendwo.com/2016/11/11/deutscher-landesbischof-traeumt-vom-juedisch-islamischen-kulturkampf/


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