Politik bleibt in Sachen Alemannia reserviert

 

Do, 22. Nov. 2012
Aachener Nachrichten – Stadt / Lokaltitel Aachen / Seite 15

Politik bleibt in Sachen Alemannia reserviert

Der Weg in die geordnete Insolvenz ist strittig

Aachen. Das Alemannia-Desaster hat die Ratspolitiker im nichtöffentlichen Teil der gestrigen Sitzung bis in den Abend hinein beschäftigt. Heftig diskutiert wurde dem Vernehmen nach insbesondere darüber, inwieweit die Stadt der Alemannia noch finanziell entgegenkommen will, um ihr den Spielbetrieb bis zum Ende der Saison zu ermöglichen. Die Bereitschaft zu weiteren Zugeständnissen soll unter den Politikern jedoch denkbar gering sein. Schon gar nicht will man offenbar dem Verein nach einer Insolvenz ein Stadion ohne Gegenleistung zur Verfügung stellen.

Stundungen seitens der Stadt – etwa der Verzicht auf Pachtzahlungen und Grundbesitzabgaben – werden derweil von Alemannia erhofft, um den Weg in die geordnete Insolvenz einschlagen zu können und einen schuldenfreien Neuanfang in der Regionalliga zu schaffen. Der Vertrauensverlust in die Alemannia-Führung soll bei vielen Politikern jedoch so groß sein, dass man diesen Weg nach jetzigem Stand nicht mitgehen will. So werden die Kämmerin und der Oberbürgermeister am Freitag in der Gläubigerversammlung die Forderungen der Stadt aller Voraussicht nach aufrechterhalten und keine Zugeständnisse machen.

Derweil plant die Stadt, die Rückstellungen für die Stadionfinanzierung um mindestens zwei Millionen auf dann fünf Millionen Euro oder mehr aufzustocken. Möglich sei diese Vorsorge dank der guten Steuereinnahmen in diesem Jahr und aufgrund eines deutlich besseren Jahresabschlusses 2008. Somit könne die Stadt einen Ausfall der Stadionmiete über mehrere Jahre hinweg auffangen, ohne Einschnitte an anderer Stelle vornehmen zu müssen.

Eine Entscheidung hat der Rat gestern noch nicht getroffen, zuvor seien noch weitere Berechnungen nötig. (gei)

Kommentar: Und wer zahlt diese Millionen? Der Aachener Bürger, und nicht die, die leichtfertig das Stadion haben bauen lassen. Mal sehen, wieviel Millionen € noch dazu kommen!

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