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Schröder leitet Aufsichtsrat von Rosneft
Altkanzler fordert Lockerung der Russland-Sanktionen und erntet Kritik
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30.09.2017
Schröder leitet Aufsichtsrat von Rosneft
Altkanzler fordert Lockerung der Russland-Sanktionen und erntet Kritik
St. Petersburg/Berlin. Altbundeskanzler Gerhard Schröder (73) zieht trotz andauernder Kritik in die Führung des größten russischen Ölkonzerns Rosneft ein. Der 73-Jährige wurde gestern in St. Petersburg auf Vorschlag der russischen Regierung erst in den Aufsichtsrat gewählt und übernahm dann dessen Leitung.
Vor Journalisten trat der SPD-Politiker für eine Lockerung der Russland-Sanktionen ein. Rosneft ist selbst von den Strafen der EU betroffen, die im Herbst 2014 wegen des verdeckten russischen Militäreinsatzes in der Ostukraine verhängt wurden. Das Ausscheren aus der EU-Politik hat dem Ex-Kanzler Kritik eingetragen.
Schröder gilt seit Regierungszeiten als Freund des russischen Präsidenten Wladimir Putin und arbeitet seit seinem Ausscheiden aus dem Kanzleramt 2005 für den Gaskonzern Gazprom. Bei der Aktionärsversammlung lobte Rosneft-Chef Igor Setschin ihn als angesehenen Politiker. Schröder solle helfen, das Europa-Geschäft des Konzerns auszubauen.
Der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen griff Schröder wegen seines Engagements an. „Dass er sich dafür hergibt, ist zutiefst kritikwürdig“, sagte er im ZDF-„Morgenmagazin“. Rosneft sei ein „zentraler Baustein im Machtsystem“ Putins. (dpa)