Soldaten fordern Kampfdrohnen

Fr, 3. Jan. 2014
Aachener Nachrichten – Stadt / AN Politik / Seite 4

Soldaten fordern Kampfdrohnen

Afghanistan-Kommandeur Vollmer sieht darin bestmöglichen Schutz

Berlin. Der Bundeswehrverband und der Kommandeur der deutschen Afghanistan-Truppe fordern die Anschaffung von Kampfdrohnen zum Schutz der eigenen Soldaten. Verbandschef André Wüstner sagte: „Wenn Soldatinnen und Soldaten in den Einsatz geschickt werden, dann muss ihnen auch das Optimum an Ausrüstung zur Verfügung gestellt werden.“

Ähnlich äußerte sich der Bundeswehr-Kommandeur in Afghanistan, Generalmajor Jörg Vollmer: „Ich halte das unverändert für ein Mittel, das bestmöglich den Schutz unserer Soldaten gewährleistet.“ Kampfdrohnen könnten 24 Stunden ununterbrochen ein bestimmtes Gebiet beobachten und bei Gefahr wohl abgewogen Waffen einsetzen.

Auch der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus forderte, die Schutzfunktion von unbemannten Kampfflugzeugen in der Debatte stärker zu berücksichtigen: „Wir dürfen die Soldaten nicht schutzlos lassen.“ Die ethischen Fragen dürften in der Debatte allerdings auch nicht zu kurz kommen: „Alles, was die Bundeswehr bekommt und einsetzt, braucht letztlich die moralische Unterstützung auch der Bevölkerung.“

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den Soldaten versichert, dass sie alles für ihren Schutz tun und dabei auch keine Kosten scheuen werde. Zur Anschaffung von Kampfdrohnen hat sie sich bisher aber nicht geäußert.

Union und SPD hatten die Anschaffung von Kampfdrohnen im Koalitionsvertrag zwar nicht ausgeschlossen. SPD-Verhandlungsführer Frank-Walter Steinmeier hatte aber – noch bevor er Außenminister wurde – klargemacht, dass er nicht von einer Entscheidung in dieser Legislaturperiode ausgeht. Die Gegner der Beschaffung von Kampfdrohnen befürchten, dass die Hemmschwelle für den Waffeneinsatz sinkt, wenn man unbemannte Flugzeuge einsetzt. (dpa)

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