Verbrechen durch NS-Ärzte: Morden im Namen der Wissenschaft

SPIEGEL ONLINE, 09.03.2016

In unvorstellbar grausamen Experimenten töteten und quälten Ärzte im „Dritten Reich“ unter dem Deckmantel der Forschung. Medizinische Institute leugneten ihre dunkle Vergangenheit – über viele Jahrzehnte.

Von Yvonne Schymura

Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL http://www.spiegel.de/einestages/ns-aerzte-experimente-an-kz-insassen-a-1080450.html

SS-Massaker von Marzabotto: Ein Ehrenbürger und sein dunkles Geheimnis

SPIEGEL ONLINE, 09.03.2016

Die Gemeinde Engelsbrand verleiht einem der ihren eine Ehrenmedaille.

Doch ein Italiener erkennt in dem Mann einen verurteilten Kriegsverbrecher, der am SS-Massaker von Marzabotto beteiligt war.

Von Hans-Jürgen Schlamp, Rom

Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL http://www.spiegel.de/politik/ausland/engelsbrand-buergermeister-ehrt-kriegsverbrecher-als-ehrenbuerger-a-1081092.html

Hitlergruß und »Drecksjuden«-Rufe

Berlin

Eklat bei antiisraelischer Kundgebung in Kreuzberg

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/24853

Die Slogans waren zunächst die altbekannten: Von »Kindermörder Israel« bis hin zu »Apartheidsschweine« brüllten rund 30 Demonstranten vor dem Kino Moviemento am Kottbusser Damm im Berliner Bezirk Kreuzberg in Richtung einer in unmittelbarer Nähe stattfindenden israelsolidarischen Kundgebung so ziemlich alles, was gerade noch nicht justiziabel ist.
Das sollte sich aber im Lauf des Nachmittags ändern. Anlass für die beiden Veranstaltungen war die sogenannte »Israeli Apartheid Week«, organisiert von BDS-Berlin, einer politischen Gruppe, die sich den wirtschaftlichen Boykott des jüdischen Staates auf ihre Fahnen geschrieben hat, sowie der Organisation F.O.R Palestine, was so viel wie »For One State and Return in Palestine« heißen soll.
Film Im Kino selbst stand der Film Even Though My Land is Burning mit anschließender Diskussion auf dem Programm, gedreht von Dror Dayan, einem sich dezidiert als Antizionist verstehenden israelischen Filmemacher.
Zur Veranstaltung der Israelfreunde hatte ein breites Bündnis verschiedener politischer Gruppen geladen. Auch zahlreiche Mitglieder der Jüdischen Gemeinde waren anwesend. Und wie so oft herrschte angesichts lauter israelischer Musik trotz der nassen Kälte eher ausgelassene Partystimmung. Doch diese sollte nicht lange anhalten. Mehrfach rannten Teilnehmer der Gegenseite in die Gruppe der Israel-Freunde hinein, um Flaggen abzureißen und zu provozieren.
Die Polizei hatte Mühe, die immer aggressiver auftretenden Demonstranten in ihre Schranken zu weisen, weshalb sie rasch Verstärkung anfordern musste. »So eine pro-israelische Demonstration in Neukölln ist schon etwas anderes als eine Kundgebung auf dem Kurfürstendamm«, kommentierte Gemeinderepräsentant Mike Delberg das Ganze.
Eklat Ein erster Eklat ereignete sich, als eine junge Frau brüllte: »Ihr sollt alle vergast werden!« Sie wurde auf Intervention eines der Kundgebungsteilnehmer hin umgehend von Polizisten abgeführt.
Mit dem Ende der israelsolidarischen Veranstaltung war aber keinesfalls Schluss mit den Provokationen. »Wir können sie nicht ohne Schutz in Richtung U-Bahnhof Schönleinstraße gehen lassen«, erklärte deshalb der Einsatzleiter der Polizei.
Und er sollte recht behalten. Mehrere arabische Demonstranten liefen parallel auf dem Mittelstreifen des Kottbusser Damms mit und brüllten »Drecksjuden, verpisst euch aus unserem Kiez!« sowie weitere antisemitischen Parolen. Andere kamen bedrohlich nahe und fuchtelten mit Handykameras vor den Gesichtern der pro-israelischen Kundgebungsteilnehmer herum.
Hitler-Gruß Einige postierten sich daraufhin gegenüber der U-Bahnstation und erhoben mehrfach die rechte Hand zum Hitlergruß. Dass dies alles andere als spontan geschah, bewies die Tatsache, dass sie zuvor mit den Kapuzen ihrer Jacken und Schals ihre Gesichter vermummt hatten.
»Ich fühlte mich durch die Aggressivität dieser sogenannten Free-Palestine-Aktivisten ziemlich bedrängt und war froh, dass die Polizei uns sicher zur U-Bahn brachte«, sagte dazu Moritz Schinke, ein junger Pädagoge, der an der israelsolidarischen Veranstaltung teilgenommen hatte.

Carlos the Jackal says Switzerland protected the PLO

http://www.jpost.com/Arab-Israeli-Conflict/Carlos-the-Jackal-says-Switzerland-protected-the-PLO-447111

Switzerland last month began looking into whether a former government minister, now dead, had struck a covert deal with the PLO. …

Kommentar: Wie war das mit der Neutralität der Schweiz? Aber diese Unwahrheit wird bis heute auch bezüglich der Unterstützung der Nazis aufrechterhalten!

Hitlergruß und »Drecksjuden«-Rufe

Eklat bei antiisraelischer Kundgebung in Kreuzberg

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/24853

Die Slogans waren zunächst die altbekannten: Von »Kindermörder Israel« bis hin zu »Apartheidsschweine« brüllten rund 30 Demonstranten vor dem Kino Moviemento am Kottbusser Damm im Berliner Bezirk Kreuzberg in Richtung einer in unmittelbarer Nähe stattfindenden israelsolidarischen Kundgebung so ziemlich alles, was gerade noch nicht justiziabel ist.
Das sollte sich aber im Lauf des Nachmittags ändern. Anlass für die beiden Veranstaltungen war die sogenannte »Israeli Apartheid Week«, organisiert von BDS-Berlin, einer politischen Gruppe, die sich den wirtschaftlichen Boykott des jüdischen Staates auf ihre Fahnen geschrieben hat, sowie der Organisation F.O.R Palestine, was so viel wie »For One State and Return in Palestine« heißen soll.
Film Im Kino selbst stand der Film Even Though My Land is Burning mit anschließender Diskussion auf dem Programm, gedreht von Dror Dayan, einem sich dezidiert als Antizionist verstehenden israelischen Filmemacher.
Zur Veranstaltung der Israelfreunde hatte ein breites Bündnis verschiedener politischer Gruppen geladen. Auch zahlreiche Mitglieder der Jüdischen Gemeinde waren anwesend. Und wie so oft herrschte angesichts lauter israelischer Musik trotz der nassen Kälte eher ausgelassene Partystimmung. Doch diese sollte nicht lange anhalten. Mehrfach rannten Teilnehmer der Gegenseite in die Gruppe der Israel-Freunde hinein, um Flaggen abzureißen und zu provozieren.
Die Polizei hatte Mühe, die immer aggressiver auftretenden Demonstranten in ihre Schranken zu weisen, weshalb sie rasch Verstärkung anfordern musste. »So eine pro-israelische Demonstration in Neukölln ist schon etwas anderes als eine Kundgebung auf dem Kurfürstendamm«, kommentierte Gemeinderepräsentant Mike Delberg das Ganze.
Eklat Ein erster Eklat ereignete sich, als eine junge Frau brüllte: »Ihr sollt alle vergast werden!« Sie wurde auf Intervention eines der Kundgebungsteilnehmer hin umgehend von Polizisten abgeführt.
Mit dem Ende der israelsolidarischen Veranstaltung war aber keinesfalls Schluss mit den Provokationen. »Wir können sie nicht ohne Schutz in Richtung U-Bahnhof Schönleinstraße gehen lassen«, erklärte deshalb der Einsatzleiter der Polizei.
Und er sollte recht behalten. Mehrere arabische Demonstranten liefen parallel auf dem Mittelstreifen des Kottbusser Damms mit und brüllten »Drecksjuden, verpisst euch aus unserem Kiez!« sowie weitere antisemitischen Parolen. Andere kamen bedrohlich nahe und fuchtelten mit Handykameras vor den Gesichtern der pro-israelischen Kundgebungsteilnehmer herum.
Hitler-Gruß Einige postierten sich daraufhin gegenüber der U-Bahnstation und erhoben mehrfach die rechte Hand zum Hitlergruß. Dass dies alles andere als spontan geschah, bewies die Tatsache, dass sie zuvor mit den Kapuzen ihrer Jacken und Schals ihre Gesichter vermummt hatten.
»Ich fühlte mich durch die Aggressivität dieser sogenannten Free-Palestine-Aktivisten ziemlich bedrängt und war froh, dass die Polizei uns sicher zur U-Bahn brachte«, sagte dazu Moritz Schinke, ein junger Pädagoge, der an der israelsolidarischen Veranstaltung teilgenommen hatte.

Kommentar: Jede Demo bezüglich Flüchtlinge wird in den öffentlich-rechtlichen hervorgehoben, aber hier schweigt die Presse! Antisemitismus?

BDS oder: Antisemitismus in neuen Kleidern

http://www.wienerzeitung.at/meinungen/blogs/juedisch_leben/804300_BDS-oder-Antisemitismus-in-neuen-Kleidern.html

SodaStream ist eine inzwischen weltweit bekannte Marke: wer nicht mehr Woche für Woche dutzende Flaschen mit Mineralwasser oder Softdrinks nach Hause schleppen möchte, kann mit dieser Küchenhilfe Kohlensäurehaltiges rasch selbst herstellen. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Israel wurde aber nicht nur …

Mehr Nachdruck gegen Dämonisierung Israels

http://derstandard.at/2000032075539/Mehr-Nachdruck-gegen-Daemonisierung-Israels

Mehr Nachdruck gegen Dämonisierung Israels

Kommentar der anderenBenjamin Weinthal

1. März 2016, 17:09

In Deutschland mehren sich Anzeichen eines modernen Antisemitismus in Form von kruder Israel-Kritik. Die Politik wäre gefordert, sich wie in Österreich verhementer davon zu distanzieren

Im Gegensatz zu Deutschland bekämpft Österreich aktuell den modernen Antisemitismus. Mit dieser Haltung macht Österreich Schule. Dies zeigt sich z. B. an zwei Beispielen, die jüngst im Februar stattfanden.

Die Nationalratspräsidentin der Republik Österreich, Doris Bures (SPÖ), hat wegen zweier Anti-Israel-Aktivisten eine Veranstaltung abgesagt.

Eine Aktivistin ist ein ausgewiesener Fan der Terrormiliz Hamas und will Israel abschaffen. Eine zweite Aktivistin ist eine überzeugte Verschwörungstheoretikerin, die behauptet, dass Israel hinter den Terroranschlägen vom 11. September 2001 steckt. Das zweite Beispiel geht von Wiens Bürgermeister, Michael Häupl (SPÖ), aus. Häupl hat am Freitag das Amerlinghaus (Kultur- und Kommunikationszentrum) aufgefordert, die Israel-Boykott-Veranstaltungen abzusagen.

Deutschland könnte, wenn es wollte, einige Sachen von Österreich lernen. Der moderne Antisemitismus verbreitet sich in Deutschland rasant. Denn nichts anderes als Antisemitismus ist es, wenn der jüdische Staat Israel dämonisiert und delegitimiert wird und wenn man ihn und andere Länder mit zweierlei Maß misst.

Israel als Ersatz

Da die offene Attacke gegen Juden in der deutschen Nachkriegsgesellschaft nicht mehr salonfähig ist, wird nun ersatzweise Israel angegriffen – gewissermaßen als „Jude unter den Staaten“, wie es der Historiker Léon Poliakov einmal formuliert hat. Dort, wo sich Antisemitismus nicht mehr direkt äußert, zeigt er sich jetzt bevorzugt in einer kruden Israel-Kritik, die zu einer Lieblingsbeschäftigung vieler Deutscher geworden ist. Die Gründungsphilosophie Israels, der Zionismus, ist lange schon zum Schimpfwort mutiert. Der linke österreichische Journalist und Auschwitz-Überlebende Jean Améry brachte es bereits in den späten Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts auf den Punkt, als er schrieb: „Der Antisemitismus, enthalten im Anti-Israelismus oder Anti-Zionismus wie das Gewitter in der Wolke, ist wiederum ehrbar.“

Eine Erscheinungsform des modernen Antisemitismus wird von der sogenannten BDS-Bewegung vertreten. Die Abkürzung steht dabei für Boykotte, Desinvestitionen und Sanktionen gegen Israel. Die Aktivisten der BDS-Bewegung fordern beispielsweise den Boykott von Waren, die in israelischen Siedlungen im Westjordanland produziert worden sind, oder zumindest deren Kennzeichnung. Damit legen sie die alte Nazi-Parole „Kauft nicht beim Juden!“ neu auf.

In den vergangenen Monaten gab es eine Vielzahl von Beispielen für modernen deutschen Antisemitismus. Besonders bemerkenswert ist dabei, was sich diesbezüglich in Bayern tut. Der Kulturreferent der Stadt München etwa, Hans-Georg Küppers, bietet den BDS-Befürwortern trotz Protesten weiterhin städtische Räumlichkeiten für deren Veranstaltungen, bei denen Hass gegen Israel gesät wird. Zwar hat sich der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter von der BDS-Bewegung distanziert. Doch seinen Kulturreferenten lässt er weiterhin gewähren – eine inkonsequente Haltung.

Die Stadt Bayreuth wiederum wird die amerikanische Organisation Code Pink mit ihrem Wilhelmine-Preis für Toleranz und Humanität auszeichnen, obwohl die Gruppe Israel gegenüber äußerst feindlich eingestellt ist und 2014 sogar im Iran an einer Konferenz von Holocaustleugnern und Verschwörungstheoretikern teilgenommen hat. Um das herauszufinden, hätte bereits eine simple Google-Recherche genügt.

Nach Protesten und vielen Diskussionen erwog die Bayreuther Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe zwar, den Preis doch nicht an Code Pink zu vergeben. Doch der Stadtrat beschloss mit 23 zu 18 Stimmen, bei der Entscheidung zu bleiben.

Die Volkshochschule in Ulm in Baden-Württemberg hält seit 2008 eine Reihe von Israel-Hass-Veranstaltungen ab.

Auch in einem Teil der Berichterstattung von in Bayern erscheinenden Zeitungen spiegelt sich der moderne Antisemitismus wider. So führt beispielsweise die Süddeutsche Zeitung schon seit Jahren eine regelrechte Medienkampagne gegen Israel. Im Juli 2013 etwa bebilderte sie einen Text über den „Niedergang des liberalen Zionismus“ mit einer Karikatur, die ein gefräßiges Monster zeigte, das offensichtlich den jüdischen Staat symbolisieren sollte. Und erst kürzlich verstieg sich der Israel-Korrespondent des Blattes, Peter Münch, zu der Behauptung, Israel sei in einem „Kreislauf der Rache“ gefangen, womit er das alte antisemitische Klischee von der jüdischen Rachsucht aufgriff.

Shoah-Entlastung

Bereits im Dezember 2012 hatte Münch Israel in die Nähe eines Unrechtsstaats gerückt, als er behauptete, staatlicher Rechtsbruch sei in Israel „längst Routine“. Weiter schrieb er, Israel habe mit seiner Politik „die ganze Welt herausgefordert“ und „gegen den Willen der Weltgemeinschaft“ gehandelt. Auch dies war eine Dämonisierung und Delegitimierung, wie sie für den modernen Antisemitismus charakteristisch ist.

Offenkundig gibt es in Deutschland ein großes Bedürfnis, sich mittels Israel-Kritik von der Shoah zu entlasten. Zugespitzt formuliert könnte man sagen: Viele Deutsche werden den Israelis den Holocaust nie verzeihen.

Der „neue“, modernisierte Antisemitismus prägt die deutsche Gesellschaft seit 1945. Theodor W. Adorno und Max Horkheimer haben dieses Phänomen nach dem Krieg als Schuldabwehrantisemitismus bezeichnet. Die giftige Mischung aus diesem Schuldabwehrantisemitismus und der teilweise obsessiv betriebenen Israel-Kritik ist ein Zeichen für eine unreife Demokratie und eine Gefahr sowohl für Juden als auch für Nichtjuden. Wann wird endlich nennenswerter Widerstand dagegen geleistet? (Benjamin Weinthal, 1.3.2016)

Benjamin Weinthal ist europäischer Korrespondent der „Jerusalem Post“ in Berlin und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Foundation for Defense of Democracies in Washington.

Unvorstellbare Grausamkeiten

Sa, 27. Feb. 2016
Aachener Nachrichten – Stadtausgabe / Region und NRW / Seite 9

Unvorstellbare Grausamkeiten

Detmolder Prozess : Überlebende des KZ Auschwitz sagen gegen Wachmann aus

Von Wolfgang Dahlmann

Detmold. Im Detmolder Auschwitz-Prozess gegen einen ehemaligen SS-Wachmann hat ein Überlebender von den Grausamkeiten der SS berichtet. Der heute 87 Jahre alte Ben Lesser aus Las Vegas richtete auch einen Appell an alle Zuhörer im Gericht: „Sie gehören zu den letzten Menschen, die Aussagen noch von Überlebenden direkt hören können“, sagte er. Sie sollten es nutzen, damit es keinen weiteren Holocaust gibt.

Lesser schilderte schreckliche Erlebnisse in einer Baracke des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau. Nachts habe er Feuerschein beobachtet und Kinderschreie gehört. Der Stubenälteste habe ihm erklärt, dass Leichen aus den Gaskammern in Feuergruben verbrannt und darauf Kinder geworfen würden. „Das ist das Schreien der Kinder“, sagte der Stubenälteste.

Grausamkeiten der SS-Wachmänner erlebte Lesser beim Morgenappell. „Die Wachen haben sich einen Spaß daraus gemacht, uns leiden zu sehen.“ Beim Appell hätten sie verlangt, mit den Händen auf die Beine zu schlagen. Wer aus dem Takt gerate, werde erschossen, hätten sie gedroht.

Vor dem Gericht muss sich ein früherer Wachmann verantworten. Der 94 Jahre alte Reinhold H. ist wegen Beihilfe zum Mord in 170 000 Fällen angeklagt. In dem Prozess soll die gesamte Tötungsmaschinerie erklärt werden. Nur durch den Einsatz der Wachmänner habe sie funktionieren können, heißt es in der Anklage.

Als weitere Zeugin sagte am Freitag Angela Orosz Richt-Bein aus. Die 72-Jährige war unter den widrigsten Umständen in Auschwitz zur Welt gekommen. Sie ist eines von nur zwei dort geborenen Kindern, die das Vernichtungslager überlebten. Sie sei trotz der Sterilisierungsexperimente, die Lagerarzt Josef Mengele an ihrer Mutter vorgenommen habe, zur Welt gekommen. Diese Experimente seien aber der Grund dafür, dass sie keine Geschwister mehr bekommen habe, sagte die Zeugin.

Im Konzentrationslager geboren

Die SS bekam von der Geburt nichts mit: Weil sie nur ein Kilo gewogen habe und nicht schreien konnte, sei sie nicht bemerkt worden. Fünf Wochen später sei Auschwitz befreit worden. Ein Arzt habe ihr später in Ungarn kaum Überlebenschancen eingeräumt. „Nach einem Jahr habe ich drei Kilo gewogen, soviel wie andere Kinder bei der Geburt.“ Der Arzt habe ihr geholfen. Nach Jahren habe sie gehen können.

Kommentar: Es gibt Dinge, die sind so abscheulich, dass man sie wieder und wieder lesen kann, aber es dennoch schwer ist zu glauben. Sind Menschen zu so etwas fähig? Anscheinend schon.