Bürgerstiftung erinnert an 70 Jahre Frieden

Mi, 15. Jan. 2014
Aachener Nachrichten – Stadt / Lokales / Seite 15

Bürgerstiftung erinnert an 70 Jahre Frieden

Ein großes Projekt wird initiiert, um an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Aachen zu erinnern. Zeitzeugen werden interviewt und erzählen von ihren Erinnerungen. Auch Schüler sollen mitmachen. Ebenso US-Veteranen.

Von Georg Dünnwald
und Jana Hilgers

Aachen. Neun Zeitzeugen haben Martin Borgmann schon Rede und Antwort gestanden. Sie kramten in ihren Erinnerungen an den 21. Oktober 1944. Das war der Tag, an dem die ehemalige Kaiserstadt von den Amerikanern erobert wurde. Damit hatte der Zweite Weltkrieg in Aachen ein Ende. In diesem Jahr jährt sich die Aachener Kapitulation zum 70. Mal. Deshalb will die „Bürgerstiftung Lebensraum Aachen“ ein großes Projekt anstoßen, um an diese Zeit zu erinnern. „Aachen war der kleine Teil in Deutschland, der als erstes befriedet wurde“, sagt Hans-Joachim Geupel, der Vorsitzende der Stiftung.

Angestoßen vom Abriss des Bunkers Rütscher Straße am Lousberg, der inzwischen unter Protest der Bürgerinitiative Lousberg-Bunker begonnen hat, möchte er den Aachenern mit seinem Projekt bewusst machen, dass sie bereits 70 Jahre in Frieden und Freiheit leben dürfen. Geupel ist es wichtig, dass sie dies wertschätzen und durch das Projekt am Vergessen gehindert werden.

Ein wichtiger Baustein seines Projektes sind die von dem Sozialwissenschaftler Martin Borgmann geführten Interviews mit Zeitzeugen. Seit November vorigen Jahres engagiert sich Borgmann ehrenamtlich in der Stiftung. Bisher hatte er die Möglichkeit mit vier Frauen und fünf Männern im Alter von 77 bis 99 Jahren über ihre Erinnerungen an die Zeit von September 1944 bis Mai 1945 zu sprechen. „Mir laufen Schauer über den Rücken, wenn ich die Geschichten höre“, beschreibt Borgmann. „Die Menschen erzählen sehr emotional. Aber ich spüre ihren Willen, etwas zu hinterlassen. Sie wünschen sich, dass ihre Geschichten nicht vergessen werden und haben das Bedürfnis sich zu öffnen“, sagt er weiter.

Frei erzählen

In den etwa dreistündigen Gesprächen, die Martin Borgmann mit den Zeitzeugen führt, lässt er sie frei erzählen. Jeder einzelne Bericht ist dabei individuell anders. „Die 99 Jahre alte Dame war zum Zeitpunkt der Aachener Kapitulation hochschwanger. Sie wusste nicht, in welche Richtung sie sich orientieren sollte“, berichtet Borgmann. Einer der Interviewten war „Nachrichten“-Fotograf Martin Ratajczak. Nicht nur er, sondern auch alle anderen Interviewten, bekannten sich zur Angst. Angst vor der Rückkehr der „Braunen“. „Bemerkenswert ist, keiner sagte Nazis, alle sprachen nur von den Braunen“, erinnert sich Borgmann. „Die Dankbarkeit der Zeitzeugen gegenüber den Amerikanern war in den Gesprächen unübersehbar. Sie fühlten sich erleichtert und befreit. Doch trotzdem war ihre Angst vor einem eventuell wiederkehrenden Terror der Deutschen größer denn je“, weiß Borgmann.

Neben den Interviews, für die noch Zeitzeugen gesucht werden, sind jedoch auch die modernen Medien ein wichtiger Stützpunkt des Projektes. Die Internetseite www.freeaachen44.de soll demnächst mit Berichten und Bildern zum Thema Aufarbeitung der Kapitulation Aachens gefüllt werden. Um auch die Jugendlichen zu erreichen, soll von Juni 2014 bis zum 8. Mai 2015 (Gedenktag der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht) täglich ein kurzer Satz zu diesem Thema auf Twitter gepostet werden. Desweiteren wird gemeinsam mit der Volkshochschule ein Schülerprojekt ins Leben gerufen. Ebenfalls der Aachener Geschichtsverein zeigt Interesse an einer Beteiligung. Im Rahmen von Projektarbeiten oder -wochen sollen sich Schüler mit dem Thema Frieden und Freiheit befassen. Außerdem beschäftigt sich das Projekt damit, einen neuen Erinnerungsort zu schaffen. Darüber machen sich zurzeit RWTH-Professor Michael Schulze und seine Studenten Gedanken.

US-Generalkonsul nimmt teil

Wichtig sind Geupel auch die Erinnerungen amerikanischer Soldaten an die Kapitulation Aachens, die erhalten bleiben sollen. Daher hat der US-Generalkonsul Stephen A. Hubler sofort zugesagt, amerikanische Veteranenverbände zu kontaktieren und am 21. Oktober 2014 zur abschließenden Veranstaltung des Projekts in den Ballsaal des Alten Kurhauses zu kommen. „So kann nach und nach aus verschiedenen Mosaiksteinen ein Gesamtbild dieser Zeit entstehen“, fasst Geupel das Projekt zusammen. Auch amerikanische Schüler sind eingeladen, mitzumachen. e_SClB

„Ich spüre ihren Willen, etwas zu hinterlassen.“

Martin Borgmann über die Interviews mit den Zeitzeugen

Justiz stabilisierte das NS-Regime

Fr, 10. Jan. 2014
Aachener Nachrichten – Stadt / Region und NRW / Seite 10

Justiz stabilisierte das NS-Regime

Juristen und Historiker gehen in Forschungsprojekt der Rechtssprechung von 1933 bis 1945 im Bereich des Oberlandesgerichts Köln nach. Keine gesonderten Untersuchungen zu Aachen. Letzte Studie von 1998.

Von Claudia Schweda
und Katharina Hölter

Köln/Aachen. Die Justiz im Bezirk des Oberlandesgerichts Köln hat sich während des Zweiten Weltkriegs stärker am Erziehungskonzept des NS-Regimes beteiligt als bislang bekannt. Das geht aus Forschungsergebnissen von Juristen und Historikern hervor, die ihre Studie gestern in Köln vorstellten.

Einerseits habe die Justiz den „Terror“ mitgetragen und sei konsequent gegen Regimekritiker vorgegangen, sagte einer der Leiter des Forschungsverbundes, Hans-Peter Haferkamp. Andererseits hätten Gerichte aus ideologischen Gründen auch „großzügig“ gehandelt, um die Zufriedenheit der Bevölkerung in Zeiten des Krieges nicht zu gefährden.

Im Fokus der Untersuchungen standen ordentliche Gerichte wie Amts- und Jugendgerichte während des Zweiten Weltkriegs. Die Historiker fanden heraus, dass die Justiz Jugendliche, die ohne den im Krieg kämpfenden Vater aufwuchsen, häufig mit Nachsicht behandelte. Als weiteres Beispiel nannte Haferkamp die Sanktionen gegenüber Frauen, die tagelang der Arbeit fernblieben. Argumentierten sie vor Gericht im Sinne der NS-Ideologie und erklärten, sie hätten Bombenopfern geholfen, wurden sie milde behandelt. Ex­trem scharf wurde laut Untersuchung geurteilt, wenn eine Frau Kontakt zu anderen Männern hatte, während der eigene Ehemann an der Front kämpfte.

„Außerdem hing es sehr stark von der Gesinnung des Einzelnen ab, welches Ergebnis herauskam“, ergänzte Kuratoriumsmitglied Joachim Arntz – früherer Präsident des Kölner Verwaltungsgerichts. Dass die Justiz in Köln aufgrund der christlichen und liberalen Historie der Stadt milder gehandelt habe, sei ein Mythos. „Sie waren klar Teil der Verfolgungsmaschinerie“, sagte Haferkamp über die damaligen Staatsdiener.

Im Zuge des Projektes hat es keine gesonderten Untersuchungen zur Arbeit an den Gerichten des Aachener Bezirks gegeben, der zum OLG-Bezirk Köln gehört. Es sei mehrfach überlegt, aber bislang nicht durchgeführt worden, sagte Joachim Arnzt. Stefan Weismann, Aachener Landgerichtspräsident und Kuratoriumsmitglied des historischen Forschungsprojekts, hat dennoch einen speziellen Blick auf seinen Gerichtsbezirk geworfen, dabei aber feststellen müssen, dass die Strafrechtspflege zur NS-Zeit „insbesondere in Aachen noch nicht wissenschaftlich untersucht ist“. So lägen zum Beispiel keine Erkenntnisse darüber vor, wie viele Richter im Landgerichtsbezirk Mitglieder der NSDAP waren – im Gegensatz zum Kölner Bezirk, wo bekannt sei, dass 1936 78 Prozent der Richter ein Parteibuch hatten.

Nachweisbar sei aber, dass auch in Aachen die damaligen Machthaber von den Eingriffsmöglichkeiten des von ihnen neu geregelten Berufsbeamtengesetzes rege Gebrauch gemacht hätten: Ihnen in politischer Hinsicht unzuverlässig erscheinende Richter und Beamte seien sehr schnell nach der Machtübergabe entfernt worden. Zudem spielte ihnen im Falle des Aachener Landgerichtspräsidenten Josef Oppenhoff dessen anstehende Pensionierung in die Hände. Denn genehm dürfte den Nazis der Richter nicht gewesen sein, der in den 20er Jahren zweimal für die Zentrumspartei in den Preußischen Landtag eingezogen war. Zum neuen Landgerichtspräsidenten wurde Karl Hermanns bestimmt. Ein Mann, der – wie es Weismann ausdrückt – „seine Karriere augenscheinlich der NSDAP verdankte“. Hermanns war bereits am 1. Februar 1932 Parteimitglied geworden, also kurz nach Aufhebung des Verbots für preußische Beamte, in die NSDAP einzutreten.

In dem einzigen ausführlichen Beitrag zur Rolle der Aachener Justiz in der NS-Zeit kommt der frühere Aachener Amtsgerichtsdirektor Martin Birmanns 1998 zu dem Ergebnis, dass es in den von ihm untersuchten Fällen keinen direkten Einfluss auf Richter von außen gab. Aber die Justiz hätte mit in Gesetzesform gegossenem Unrecht agieren müssen: „Dem beugten sich angepasste Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Notare in einer angepassten Gesellschaft auch im Landgerichtsbezirk Aachen.“

Vor zehn Jahren hatten Anwälte, Staatsanwälte, Richter und Notare nach OLG-Angaben beschlossen, aktiv die Geschichte der Justiz mit aufzuarbeiten. In Kooperation mit Historikern und Juristen der Universität Köln hat man nun umfangreiche Untersuchungen abgeschlossen. Das Gericht sprach von einer „in der Bundesrepublik Deutschland in dieser Form einmaligen Zusammenarbeit von Justiz und wissenschaftlicher Forschung“.

Nur wer sich der Gefahren bewusst bleibe, „wird neuen Gefahren rechtzeitig begegnen können“, sagte Arntz. Der Blick für rechtsstaatliche Grundsätze müsse geschärft werden. In den Forschungsberichten sei deutlich geworden, „wie verführbar und beeinflussbar auch Juristen sind, die eine entsprechende Ausbildung durchlaufen haben“. Die bisherigen Forschungsergebnisse sollen laut Arntz noch ausgebaut werden. In einem Anschlussprojekt werde die „Justiz im Systemwechsel“ betrachtet. Im Fokus steht dann die Geschichte der Justiz im Raum Köln, Bonn und Aachen zwischen dem Zweiten Weltkrieg und dem Wiederaufbau.

„Nur wer sich der Gefahren bewusst bleibt, wird neuen Gefahren rechtzeitig begegnen können.“

Joachim Arntz, Ex-Präsident des Kölner Verwaltungsgerichts

Großbritanniens Bildungsminister ruft „gerechten Krieg“ gegen Deutschland aus

FOCUS Online, 09.01.14, 20:59

Eigenwillige Geschichtsdeutung zum Ersten Weltkrieg: Großbritanniens Bildungsminister ruft „gerechten Krieg“ gegen Deutschland aus

In diesem Jahr jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Male. Millionen Menschen fielen dem Gemetzel zum Opfer – doch der britische Bildungsminister faselt etwas von einem „gerechten Krieg gegen Deutschland“. Nicht mal in Großbritannien wird er damit ernst genommen. Aber harmlos ist die Idiotie nicht.

Den vollständigen Artikel erreichen Sie unter der URL http://www.focus.de/politik/ausland/henkels-london/eigenwillige-geschichtsdeutung-grossbritanniens-bildungsminister-ruft-gerechten-krieg-gegen-deutschland-aus-1_id_3528539.html#

Schock am Radio: Geht der Krieg weiter?

Di, 24. Dez. 2013
Aachener Nachrichten – Stadt / Lokales / Seite 17

Schock am Radio: Geht der Krieg weiter?

„Nachrichten“-Fotograf Martin Ratajczak erinnert sich an Weihnachten 1944. Einen Empfänger gebastelt und Nachrichten gehört.

Von Werner Czempas

Aachen. Wie haben stadtbekannte Aachener das Weihnachtsfest nach dem Krieg erlebt? Vier von ihnen schildern auf verschiedenen Seiten dieser Ausgabe ihre Erinnerungen. Dazu gehört auch der inzwischen 86 Jahre alte „Nachrichten“-Fotograf Martin Ratajczak:

An Heiligabend 1944 erinnere ich mich besser als an die direkten Weihnachten danach. Meine Eltern und ich waren in Aachen geblieben. Wir hatten uns bei der Räumung der Stadt versteckt. Als die SA im September mit vorgehaltenen Maschinenpistolen alle Zurückgebliebenen aus den Häusern und Kellern trieb. Alle mussten raus aus der Stadt.

Ich war 17, hatte einen Stellungsbefehl bekommen, bin aber nicht hin. Auf der Straße durfte ich mich nicht sehen lassen, die hätten mich an die Wand gestellt. Wir waren ausgebombt und hatten Unterschlupf in einem Mehrfamilienhaus am unteren Ronheider Weg gefunden, schräg gegenüber, wo später das Lokal „Wohnzimmer“ war. Wir lebten in einem Zimmer. Bis zur Befreiung Aachens Ende Oktober hauste ich meistens versteckt in einem Verschlag, so einem Hohlraum unter einer Dachschräge.

Der Ronheider Weg damals, das waren nur Wiesen rechts und links. Oben in der „Villa Thüllen“ saßen die Amerikaner. Hamstern konnte man noch nicht – mit was. Wir lebten von dem, was wir an Lebensmitteln und Eingemachtem in anderen Häusern und Kellern fanden. Am meisten aber von dem, was die Amerikaner übrig ließen. Die Amis waren so satt, die schmissen die Hälfte weg. Milchpulver, das war uns völlig fremd, alles war in Büchsen, Fleisch, Käse, seefest verpackt, sogar Klopapier.

Wir hatten einen Tannenbaum, geschmückt mit Selbstgebasteltem. Sogar eine Krippe mit irgendwo gefundenen Figuren. Das Wunderbarste von allem: Es gab Kaninchen. Ich weiß nicht, wie und wo meine Mutter das aufgetrieben hat, aber traditionell gab es Weihnachten bei uns Kaninchen. So denn auch 1944. Geschenke lagen keine unterm Baum, woher sollten die kommen. Wir waren froh, etwas zu essen zu haben.

Wir konnten sogar Musik hören. Es gab ja keinen Strom mehr, aber wir hatten ein Grammophon. Das spielte „Stille Nacht, heilige Nacht“. Und die Lilli Marleen von Lale Andersen.

Und ich hatte einen Detektor zusammengebaut. Das war eine Holzkiste, mit einem Kristall und einer Nadel und einer Spule – wenn man das alles richtig bastelte, konnte man mit der Kiste Radio hören, ohne Strom. Wir hörten den Sender Langenberg, deutsche Nachrichten. Und bekamen einen gewaltigen Schreck, als Langenberg meldete, im Westen seien deutsche Truppen zur großen Gegenoffensive angetreten. Das war die Ardennen-Offensive. Wir hatten Angst, dass die zurückkämen, aber das Ganze ging an Aachen weit vorbei.

Mich als jungen Mann hielten die Amis oft an: „Häw ju päss?“ Gottseidank hatte ich ein Papier mit Zeugenaussagen, dass ich nie Soldat gewesen sei. Dann durfte ich weiterlaufen. Aachen war damals wie ausgestorben, auch unsere Bekannten waren alle weg. Überall Trümmer, Trümmer, Trümmer. Ich erinnere mich, dass es oft Rübenkraut und Maisbrot zu essen gab, das hing einem zum Hals raus.

Später, 1946, hatte ich schon Arbeit als Heizungstechniker. Die Straßen waren von Trümmern frei, die Tram fuhr schon. Einmal durfte ich mit der Alemannia zu einem Spiel im sogenannten Mannschaftsbus mitfahren. Das war ein alter Lkw, Holzvergaser, mit Bänken drauf. Das muss man sich vorstellen, so etwas nannte sich Mannschaftsbus.

Weihnachten 1946 hatten wir wieder bunte Kugeln am Baum, woher auch immer. Und, klar: Es gab Kaninchen.

„Ich war 17, hatte einen Stellungsbefehl bekommen, bin aber nicht hin.“

Martin Ratajczak (86)

Titel für Beitrag eingeben„An das Grauen will ich nicht mehr denken“

Di, 24. Dez. 2013
Aachener Nachrichten – Stadt / Lokales / Seite 19

„An das Grauen will ich nicht mehr denken“

Die Künstlerin Gitta Haller erinnert sich an Weihnachten 1945. Aus Lager in den Niederlanden entlassen. Mutter überlebte es nicht.

Von Werner Czempas

Aachen. Wie festlich war Weihnachten nach dem Krieg? Künstlerin Gitta Haller (85) erinnert sich.

Weihnachten nach dem Krieg, das sind für mich ganz schreckliche Erinnerungen. Noch heute überkommt es mich, ich mag da nicht dran rühren, ich kann da nicht dran rühren, nein, nein.

Wir waren zweimal ausgebombt in Aachen. Es hatte uns in den Nordkreis verschlagen, in die Nähe von Geilenkirchen. Als die Alliierten in den Ort einrückten, wurden wir von denen über die Grenze ins Holländische transportiert, in ein Lager, das war ein früheres deutsches KZ. Grauenhaft. Ich war 17.

Die haben uns aus dem Lager nicht alle zusammen nach Hause entlassen. Wir kamen einzeln. Meine Mutter ist im Lager umgekommen. Ich kam 1945 zurück, zwei Monate vor Weihnachten. Man hatte uns eine Wohnung zugewiesen in der Lochnerstraße.

Nein, an Weihnachten 1945 war für mich nichts schön. Doch, vielleicht eines: Ich erinnere mich an ein Erlebnis im Dom. Es gab ein Hochamt, da war ganz Aachen. Menschenmengen, Menschen über Menschen. Ich hatte Schuhe meiner Mutter an, die waren mir viel zu klein. Mir taten die Füße höllisch weh. Dicht gedrängt in der Menge, bücken konnte ich mich nicht, fummelte ich mir mit dem einen Schuh den anderen vom Fuß. Mit bloßem Fuß stand ich auf dem nackten Boden – ein Wohlgefühl, das tat unheimlich gut. Als das Hochamt zu Ende war, stocherte ich mit meinem Fuß nach meinem Schuh. Aber da war nirgendwo ein Schuh. Nichts, nirgends. Ich bin furchtbar erschrocken, so ein Schuh war ein Vermögen wert. In meiner Angst bin ich wie zur Salzsäule erstarrt stehengeblieben, als die Menschen aus dem Dom strömten. Als die meisten raus waren, habe ich gesucht. Gesucht und gesucht. Unter einem Weihwasserbecken, weit weg von meinem Platz, habe ich meinen Schuh gefunden. Das war mein schönstes Weihnachtsgeschenk.

Aber an das andere, das Grauen, will ich nicht mehr denken. Ich mag nicht mehr dran rühren. Es macht mich krank. Es geht nicht. Tut mir leid.

„An Weihnachten 1945 war für mich nichts schön.“

Gitta Haller (85)

Ex-Stasi-Spionin soll Linke-Justiziarin werden

Ex-Stasi-Spionin soll Linke-Justiziarin werden

Nachrichten-Artikel vom 27.11.2013 12:42

Vor Kurzem wurde bekannt, dass die Fraktionsgeschäftsführerin der Linken, Ruth Kampa, eine Top-Stasi-Spionin war. Sie ließ sich beurlauben. Jetzt soll sie zurückkommen – als Justiziarin der Fraktion. Den Artikel können Sie hier lesen: http://www.welt.de/politik/deutschland/article122312251/Ex-Stasi-Spionin-soll-Linke-Justiziarin-werden.html

„Kompanien Feuerwehr stehen abwartend da“

Sa, 9. Nov. 2013
Aachener Nachrichten – Stadt / Lokales / Seite 21

„Kompanien Feuerwehr stehen abwartend da“

Im Jahre 1933 lebten in Aachen 1345 jüdische Bürger, nach dem Pogrom waren es nur noch 782. Menschenmenge verfolgte weitgehend schweigend den Brand der Synagoge. Lokale Parteiprominenz übernahm Durchführung.

Von Heiner Hautermans

Aachen. 75 Jahre ist es jetzt her, dass judenfeindliche Exzesse, die planmäßig von höchster Stelle in Gang gesetzt worden waren, auch in Aachen ausbrachen. Wohnungen wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November verwüstet, Geschäfte geplündert und die Synagoge in Brand gesetzt. Wer im „Aachener Anzeiger – Politisches Tageblatt“, der Vorläuferzeitung der „Nachrichten“ aus diesen Tagen, blättert, wird nur wenig von dem jetzt Reichspogromnacht genannten angeblichen Volkszorn finden, die Presse war längst gleichgeschaltet. „Der Führer dankt der Presse“, lautet stattdessen eine Überschrift über einen Zweispalter, die für sich spricht.

Anders die „Libre Belgique“, die die Volkshochschule der Ostkantone in Eupen auf ihrer Homepage zitiert. Die angesehene katholische Tageszeitung, die – aufgeschreckt durch die Propaganda­tiraden der Eupener pro-nazistischen Blätter – entsandte noch im Verlauf des 10. November einen Sonderberichterstatter nach Aachen, der Folgendes meldete: „Wir gehen […] durch die Stadt und sehen vom Kaiserplatz aus schon den Rauch und die Flammen, die aus dem noch stehenden einzigen Türmchen der Synagoge am Promenade(n)platz aufsteigen. Zwei Kompanien Feuerwehr stehen abwartend auf dem Platze; ihre Aufgabe erschöpft sich darin, zuzusehen und den Ordnungsdienst aufrecht zu erhalten. Die „Judenkirche“ muss brennen und brennt auch schon 7 Stunden lang […]. Jenseits der Sperrkette sahen viele Menschen mit undurchdringlichen Mienen dem Brande zu. Nur eine Bemerkung wurde laut von einer Nazifrau, deren Hass erfülltes Gesicht eine Ausnahme machte: ‚Wenn der zweite Turm einstürzt, müssen wir Hurrah rufen’. Sie fand damit aber kein Echo in der Menge […]. Ein alter biederer Geschäftsmann, ein Freund aus früheren Tagen raunte uns unter der Hand zu: ‚Jetzt sind die Juden dran, hinterher geht es an uns Katholiken‘.“

Auch das „Limburgs Dagblad“ aus Maastricht hatte noch am 10. November einen Redakteur nach Aachen in Marsch gesetzt, der über die Menschen vor der Ruine ähnlich berichtete: „Von dem jüdischen Bethaus stehen im Übrigen nur noch die Außenmauern. Innen ist es völlig ausgebrannt […]. Der Platz steht voll mit Menschen, die starr auf die Ruine schauen. Niemand sagt etwas.“

1933 lebten in der Stadt Aachen 1345 jüdische Bürger. Bei einer Gesamtzahl von 162 774 Einwohnern machte das 0,83 Prozent der Bevölkerung aus. Ein nicht zu unterschätzender Anteil der jüdischen Aachener gehörte der Oberschicht an. Neben Fabrikanten und Geschäftsleuten gab es viele jüdische Akademiker, Juristen, Ärzte, Apotheker, Lehrer und Professoren. Infolge der anti-jüdischen Politik seit 1933 emigrierten viele jüdische Aachener. 1939, nach dem Pogrom, lebten nur noch 782 in der Stadt.

Feuerwehrleute in Zivil

Wie in vielen anderen deutschen Städten, übernahm auch in Aachen die lokale Parteiprominenz die Durchführung des Pogroms. Am frühen Morgen des 10. November, gegen vier Uhr, steckten zunächst Aachener Feuerwehrleute sowie Angehörige der Parteiformationen – alle auf ausdrücklichen Befehl in Zivil – die Synagoge in Brand. Noch während diese Aktion andauerte, zogen „unter Führung der Beamten der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), welche die Listen der jüdischen Betriebe, Geschäfts- und Wohnhäuser erstellt hatten, Trupps von SS und SA durch die Straßen der Stadt, verwüsteten und plünderten jüdische Betriebe und Geschäfte, demolierten ihre Wohnungen und nahmen wohlhabende Juden in Schutzhaft“. In Aachen wurden insgesamt 70 Juden festgenommen.

Erinnerungen

1988 veröffentlichte Arieh Eytan – 1938 noch Edgar Friesen – im Mitteilungs­blatt des Kibbuz Gesher seine Erinnerungen an das Geschehen, das er am Morgen des 10. November in seiner Heimatstadt Aachen erlebte: „Ich verließ unsere Wohnung auf dem Weg zu meinem Arbeitsplatz, ca. 20 Minuten zu Fuß, und als ich an einem großen Schuhgeschäft vorbeikam, sah ich eine größere Menge von Menschen neben den zerstörten Fenstern dieses Geschäftes und einen Polizi­sten, welcher für Ordnung sorgte. Ich dachte, dass hier sicherlich ein Unfall war, und selbst als sich dasselbe Bild mehrere Male kurz danach wiederholte, dachte ich noch nicht an irgendetwas Besonderes. Als ich jedoch in die Stadtmitte kam, traf ich einen Freund auf einem Fahrrad, welcher mir zurief, dass die Synagoge brennt. Sofort wurde mir bewusst, dass dies mit den „Unfällen“ an den jüdischen Geschäften zusammenhängt. Ich wen­dete mich um und lief schnell der Gegend zu, wo sich unser Gotteshaus befand und je näher ich kam umso mehr roch ich den Rauch des Feuers. Aber was ich empfand, als ich vor diesem Gebäude stand – ein prächtiger Tempel mit zwei Kuppeln – kann ich nicht beschreiben. Unsere Familie war zwar nicht allzu religiös, aber die Synagoge und die dane­ben liegenden offiziellen jüdischen Anstalten, darunter unser Jugendheim, waren stets das Zentrum des jüdischen Lebens und bedeutete uns Allen weitaus mehr als lediglich ein Haus.“

Zwei Veranstaltungen

zum Gedenken

Die Gedenkveranstaltung an die Pogrome gegen Jüdinnen und Juden findet wieder auf dem Synagogenplatz statt. Wegen des Sabbat beginnt das Gedenken am Sonntag, 10. November, um 11 Uhr.

Aufgerufen haben zahlreiche antifaschistische und gewerkschaftliche Gruppen aus Aachen. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes Ralf Woelk wird die Ansprache halten, der Politologe Richard Gebhardt wird über den heutigen Antisemitismus sprechen.

Die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit lädt zu einer Gedenkstunde am Samstag, 9. November, 19 Uhr, in den Krönungssaal des Rathauses ein. Den musikalischen Rahmen gestalten Studenten der Musikhochschule Aachen.

Historisches Baudenkmal in Aachen, der Rütscher Bunker

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Sehr geehrte Damen und Herren,

der Luftschutzbunker in der Rütscherstraße / Försterstraße Aachen soll einem Bauprojekt für Stadtwohnungen weichen. Eine Abbruchgenehmigung wurde bereits erteilt. Mit der Beseitigung dieser schützenswerten Anlage wäre ein historisches Baudenkmal unwiederbringlich vernichtet.

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                                             Foto oben: Ansicht: Försterstraße

                                                        Zustand am 23.7.2013

         2 Fotos unten: Ansicht: Rütscherstraße

© Inge und Dieter Wernet

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Seine von Schüssen und Einschlägen vernarbte Fassade gibt Zeugnis von den erbitterten Kämpfen in und um die Stadt Aachen. Hier war am 21. Oktober 1944 die erste Kapitulation

einer deutschen Wehrmachtseinheit vor dem Ansturm der Alliierten Streitkräfte. Ein bis dahin unerhörter Vorgang, er leitete aber schließlich das Ende des 2. Weltkrieges in Europa ein.

Am 21. Oktober 2014 ist der siebzigste Jahrestag dieses historischen Ereignisses. Es ist davon auszugehen, dass dies amerikanische Veteranenverbände zum Anlass nehmen, dieser und anderen historischen Stätten einen Erinnerungsbesuch abzustatten. Sollen die hochbetagten Veteranen dann tief enttäuscht vor einer Baugrube stehen?

Mit der von dem Niederländer Herrn Patrice Wijnands initiierten Petition, die von uns namhaft unterstützt wird, setzen wir uns nachhaltig für den Erhalt dieses einmaligen Bauwerkes ein.

Petition:

https://www.change.org/de/Petitionen/stadt-aachen-landschaftsverband-rheinland-lousberg-h%C3%B6fe-gmbh-der-hochbunker-f%C3%B6rsterstr-in-aachen-soll-nicht-f%C3%BCr-stadtwohnungen-weichen

Hier sprechen sich derzeit bereits 1.340 Unterstützer (Stand Sonntag 27. 10. 2013) aus 19 Ländern ausdrücklich gegen eine Beseitigung des historisch so bedeutsamen Schutzbaues aus.

Helfen Sie bitte mit, dieses zeitgeschichtlich wichtige Bauwerk als Erinnerung an schlimme Zeiten auch nachfolgenden Generationen zu erhalten und tragen Sie sich bitte als Unterstützer und Befürworter in die Petition ein.

Unter dieser Internetadresse erfahren Sie Näheres über uns:

http://www.unser-aachen.com/autoren/wernet-inge-und-dieter/

Sie finden unseren Beitrag zum Thema unter:             

http://www.unser-aachen.eu/beiträge/bunker-rütscherstraße/

Mit freundlichen Grüßen

Inge Wernet und Dieter Wernet Dipl. Ing.

Unser Kommentar in der Unterschriftenaktion: Wann bekennt sich Deutschland endlich zu seiner Geschichte? Schutzbauten haben in den unsäglichen Bombennächten zahllosen Menschen das Leben gerettet. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Vergangenheit und unersetzliche Zeitzeugen für spätere Generationen. Die wenigen noch erhaltenen Bauwerke sind daher schützenswert und sollten Denkmalschutz erhalten. Sie dürfen keinesfalls rein finanziellen Aspekten geopfert werden.

Weitere Links:

http://www.crifa.de/

“The Daily Telegraph”:

http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/germany/10356270/Germans-campaign-to-stop-Nazi-bunker-being-turned-into-luxury-flats.html

http://www.bunkertours.be/nein_zum_abriss.html

Vortrag macht Freunden des Bunkers Hoffnung

Mi, 23. Okt. 2013
Aachener Nachrichten – Stadt / Lokales / Seite 15

Vortrag macht Freunden des Bunkers Hoffnung

Dietmar Kottmann erinnert an die „Schlacht von Aachen“ vor 69 Jahren und die Kapitulation, die am 21. Oktober 1944 im Bunker an der Rütscher Straße unterzeichnet wurde. Referat stößt auf riesiges Interesse. Mehr als 100 Zuhörer.

Von Werner Czempas

Aachen. Kann in letzter Minute doch noch verhindert werden, dass der Lousberg-Bunker abgerissen wird? Kann er entgegen bisherigen Entscheidungen doch noch zum Denkmal erklärt werden?

Für alle, die sich seit Monaten dafür einsetzen, dass der Bunker zwischen Rütscher Straße und Försterstraße erhalten bleibt, kommt Hoffnung auf. „Der Bunker ist ein Denkmal. Er muss in die Denkmalliste. Die Weigerung, ihn in die Liste aufzunehmen, ist rechtswidrig.“ Diese Auffassung jedenfalls vertritt Dietmar Kottmann, pensionierter früherer Rechtsdirektor der Stadt Aachen. In seiner damaligen Tätigkeit war er auch zuständig für das Denkmalrecht. Als Vorsitzender der Laurensberger Heimatfreunde hielt Kottmann genau am Tag der Kapitulation Aachens vor 69 Jahren einen Vortrag: „Die Schlacht um Aachen (12.09. – 21.10. 1944)“.

Der Lousberg-Bunker steht nach einem Entscheid aus dem Jahr 2007 nicht unter Denkmalschutz. Er wurde vor Monaten vom Eigentümer Bund an den Aachener Investor Norbert Hermanns verkauft. Hermanns will den scheußlichen Betonklotz abreißen und dort elegante Stadtwohnungen bauen lassen. Die Stadt hat nach dem Ja des Planungsausschusses den Abriss genehmigt (die „Nachrichten“ berichteten).

Am Lousberg-Bunker kapitulierte am 21. Oktober 1944 Oberst Wilck, der letzte Kampfkommandant Aachens. Wie groß das Interesse am damaligen Geschehen und am weiteren Schicksal des Bunkers ist, zeigte der Publikumsandrang zum Vortrag. Mehr als 100 Bürger drängten in das für diesen unerwarteten Ansturm viel zu kleine Vereinsheim der St.Laurentius-Schützen in der Laurensberger Rathausstraße. Kottmann versprach, sein Referat andernorts zu wiederholen.

Der Vortrag geriet zur brillanten Geschichtsstunde. Um die „Schlacht um Aachen“ historisch einordnen zu können, holte Dietmar Kottmann aus bis zur Invasion der Alliierten am 2. Juni 1944 in der Normandie. Unterlegt mit zumeist amerikanischen Dokumenten, Filmen und Zeitungen skizzierte er die strategische Planung der schnell auf das Deutsche Reich vorrückenden Alliierten. Zwar standen die Spitzen der amerikanischen Verbände schon in der Nacht vom 12. auf den 13. September im Aachener Stadtwald, doch konzentrierten sich die Alliierten zunächst auf die Operation „Market Garden“. Mit der wollten sie weit nördlich von Aachen die Brücken über die großen Flüsse und Kanäle in Besitz nehmen und so einen freien Weg durch die norddeutsche Tiefebene Richtung Berlin bekommen. Erst nach dem schweren Fehlschlag im Kampf um Arnheim wandten sich die Alliierten wieder Aachen zu.

Die Stadt wurde Kriegsziel. Ab dem 1. Oktober spitzten sich die Kämpfe zu. Nach besonders schweren Gefechten im Raum Bardenberg und Würselen schloss sich der Ring um Aachen. Während des Kottmann-Vortrags wurde ein angesengtes Exemplar jenes Flugblatts hochgehalten, das die Amerikaner damals mit über der Stadt zerplatzenden Granaten zigtausendfach auf Aachen regnen ließen: „Aachen ist eingeschlossen, von amerikanischen Truppen umzingelt. Aachener! Es gibt nur eine Wahl: Sofortige ehrenvolle Uebergabe oder völlige Zerstörung.“

Doch Adolf Hitler hatte befohlen, Aachen „bis zum letzten Mann, bis zur letzten Patrone“ zu halten. Das Ultimatum der Alliierten vom 10. Oktober verstrich und „Aachen wurde in den letzten Tagen total umgepflügt“ (Kottmann). 360 Bomber warfen in tagelangen Wellen ihre tödliche Fracht, stündlich krachten 5000 Salven in die Stadt. Das Ende kam am Lousberg-Bunker: Am 21. Oktober, 12.05 Uhr, war die „Schlacht um Aachen“ geschlagen, als Oberst Wilck dort die Kapitulation unterschrieb.

„Aachen war militärisch bedeutungslos“, resümierte Dietmar Kottmann, „hatte aber für die Alliierten hohe symbolische Bedeutung. Der Fall Aachens war ein wichtiger psychologischer Vorteil, der der ganzen Welt zeigen sollte: Seht her, wir zwingen den Feind zur Aufgabe der ersten Großstadt auf deutschem Boden.“ Im internationalen „Zeitungskrieg“ sei Aachen deshalb viel wichtiger gewesen als das militärische Geschehen. Kottmann zeigte das legendäre Foto, auf dem sich ein massiger Sherman-Panzer den Weg durch den schmalen Fußgängertunnel Bahnhof Rothe Erde bricht und mit dem die alliierte Presse weltweit vom zerbrochenen „Tor des Dritten Reichs“ triumphierte. Eine französische Zeitschrift nannte Aachen das „Stalingrad im Westen“.

Starker Applaus

Der starke Applaus bewies, dass Dietmar Kottmanns Plädoyer für den Erhalt des Bunkers als historisches Denkmal bestens angekommen war. „Solange der Bunker steht, kann er noch in die Denkmalliste aufgenommen werden“, drängte Kottmann zu entschlossenem Tun. Er verwies auf eine Petition an den nordrhein-westfälischen Landtag über das Internet. Mehr als 1300 Personen haben sich schon unter www.change.org/de eingetragen. Auch die Bürgerinitiative Lousberg-Bunker hat beantragt, den Bunker unter Denkmalschutz zu stellen. Das Bürgerforum wird sich mit dem Antrag in der Sitzung am 12. November (17 Uhr, Sitzungssaal Rathaus) beschäftigen.

Weitere Informationen: www. aachener-geschichtsverein.de

„Der Bunker ist ein Denkmal. Er muss in die Denkmalliste. Die Weigerung, ihn in die Liste aufzunehmen, ist rechtswidrig.“

Dietmar Kottmann, Ehemaliger Rechtsdirektor der Stadt Aachen