»Code Pink«

Heftige Kritik an Bayreuther Entscheidung

Zentralratspräsident Schuster: »sehr bedauerlich und nicht nachvollziehbar«. Israels Botschafter Hadas-Handelsman: »Gegen Israels Existenzrecht«

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Kommentar: Bayreuth / Antisemitismus / Wagner, paßt doch alles alles prima zusammen, wen wundert dann noch die Entscheidung!

Bischöfe beklagen Lage der Palästinenser

Fr, 19. Feb. 2016
Aachener Nachrichten – Stadtausgabe / Politik / Seite 4

Bischöfe beklagen Lage der Palästinenser

Jerusalem. Die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes werten die gegenwärtige Lage der Palästinenser als „unmenschlich“. Weder für Israelis noch für Palästinenser gebe es in der stagnierenden und todbringenden Situation ein „Licht der Hoffnung“, erklärte die bischöfliche Kommission „Justitia et Pax“ gestern zur Welle der Gewalt im Heiligen Land. Es sei eine „neue Intifada“ entstanden, in der sich Palästinenser „aus Verzweiflung durch ein Leben voller Frustration, Erniedrigung und Unsicherheit in den Tod stürzen“.

Tag für Tag werde palästinensisches Land durch Siedler besetzt. Die Abriegelung des Gazastreifens dauere bereits Jahre an. Auch der Rest Palästinas stehe unter Belagerung und müsse mit diversen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten kämpfen. Die Erklärung nennt Hauszerstörungen, Militär-Checkpoints, Erniedrigung von Palästinensern durch israelische Soldaten sowie eine „Judaisierung Jerusalems“.

Die Kommission fordert die Verantwortlichen auf, zum Wohl der Menschen zu handeln. Von der israelischen Führung verlangt sie, Palästinenser nicht als Terroristen zu behandeln. An die palästinensische Führung heißt es: „Erlöst das Land und Jerusalem erneut und beginnt eine neue Geschichte, die übereinstimmt mit seiner Heiligkeit und Universalität.“ (kna)

Kommentar: Steht da ein Wort zum Thema “Palästinenser erstechen Juden”? Warum nicht? Steht hier ein Wort zum Thema Raketenbeschuss auf Israel aus dem Gaza? Steht da ein Wort über die Islamisierung des Tempelbergs, dass Christen seit einigen Jahren nicht mehr in den Felsendom oder die Al Aksar Moschee (ehemalige Christliche Kirche) dürfen? Steht da ein Wort, dass der Großmufti leugnet, dass es einen Tempel in Jerusalem gab? Der Tempel ist ein Teil des alten Testamentes und damit auch des christlichen Glaubens! Das kann ich nur in die Rubik “Antisemitismus” vermerken!   

»Schädlicher Verleumder«

Polen

40.000 Bürger fordern in einer Petition, dem Holocaustforscher Jan Gross das Verdienstkreuz abzuerkennen

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Kommentar: Polen hat schon immer ein Problem gehabt, sich seiner eigenen Geschichte zu stellen.  Da ist Deutschland deutlich weiter.

Couven hält die Erinnerung wach an Fredy Hirsch

Mo, 15. Feb. 2016
Aachener Nachrichten – Stadtausgabe / Lokales / Seite 25

Couven hält die Erinnerung wach an Fredy Hirsch

Bewegender Festakt in der Aula, die nun nach einem besonderen Menschen benannt ist. In Auschwitz hat Hirsch weiterhin Nächstenliebe praktiziert.

Von Nina Krüsmann

Aachen. Mit einem großen Festakt ist am Freitag die Aula des Couven-Gymnasiums umbenannt worden, die damit ein Gedenkplatz für den am 11. Februar 1916 in Aachen geborenen ehemaligen Schüler Fredy Hirsch wurde. Hirsch fand am 8. März 1944 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau den Tod. Er besuchte von 1926 bis 1931 die Oberrealschule Hindenburgschule, die seit 1945 den Namen Couven-Gymnasium trägt. Er war gemeinsam mit seinem Bruder ein führendes Mitglied des jüdischen Pfadfinderbundes, wirkte als Funktionär, Sportlehrer, Jugenderzieher und setzte sich als Häftling im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau für die Betreuung und das Überleben von jüdischen Kindern aus dem Ghetto Theresienstadt ein.

Drei Schulleiter auf der Bühne machten deutlich, um welch besonderen Tag es sich handelte: Der ehemalige Schulleiter Günther Sonnen, maßgeblicher Initiator der Umbenennung, die kommissarische Schulleiterin Alexandra Tiesarzik und Nachfolger Michael Göbbels begrüßten die Festgäste, unter denen viele aus Politik und Gesellschaft waren. „Fredy Hirsch war eine Persönlichkeit, die Werte vermittelt hat, für die eine Schule auch heute stehen sollte. Werte verbinden uns und wir sollten diese heute hochhalten, vor allem Toleranz gepaart mit Stärke, wie sie Fredy Hirsch verkörpert hat“, betonte Michael Göbbels.

Günther Sonnen stellte fest, dass dieser Aachener, der die Lebensumstände sehr vieler jüdischer Kinder in der Zeit der nationalsozialistischen Verfolgung verbesserte und Leben rettete, allzu lange vergessen worden sei. „Die Stadt ist gerade dabei, die Bedeutung des Bürgers Fredy Hirsch zu erkennen“, freute sich Sonnen. Auch Bürgermeisterin Margarethe Schmeer unterstrich diese Feststellung.

Die Geschichtslehrer der Schule hatten im Vorfeld ihre Klassen befragt. Die Ergebnisse wurden in Form von Zitaten auf einer Leinwand über der Bühne eingeblendet. Die Texte machten deutlich, welch besonderer Mensch Fredy Hirsch war. Nach Ansicht der Jugendlichen habe Hirsch unter anderem gezeigt, dass Nächstenliebe auch an Orten des Hasses vorhanden ist. „Fredy Hirsch hat eine Schutzzone für Kinder geschaffen“, betonte Sonnen.

Im Rahmen des Gedenkbuchprojektes für die Opfer der Shoah aus Aachen hatten Schülerinnen und Schüler des Couven-Gymnasiums Zeitzeugen befragt. Die Gesprächsrunde mit diesen hoch betagten Rednern wurde zu einem besonders beeindruckenden Moment der von Klezmer-Musik begleiteten Abendveranstaltung.

Tagsüber hatte – wie berichtet – bereits Schulministerin Sylvia Löhrmann die Schule besucht und das Fredy-Hirsch-Projekt als wichtigen Beitrag zu der von ihr initiierten Kampagne einer Erinnerungskultur gewürdigt. Das Couven-Gymnasium wurde zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ erklärt. Beide Veranstaltungen sind für Günther Sonnen „ein Symbol von Hoffnung und Menschlichkeit“.

„Fredy Hirsch war eine Persönlichkeit, die Werte vermittelt hat, für die eine Schule auch heute stehen sollte.“

Michael Göbbels,

designierter Schulleiter

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Bewegender Festakt in der vollbesetzten Aula des Couven-Gymnasiums, die nun den Namen Fredy-Hirsch-Forum trägt und damit an einen Menschen mit Vorbildcharakter erinnert.Foto: Ralf Roeger

„Dieser Titel ist kein Pokal, den man sich in die Vitrine stellt“

Sa, 13. Feb. 2016
Aachener Nachrichten – Stadtausgabe / Lokales / Seite 21

„Dieser Titel ist kein Pokal, den man sich in die Vitrine stellt“

Couven-Gymnasium ist „Schule ohne Rassismus“ . Schulministerin zu Gast.

Aachen. Gütesiegel und Zertifikate gibt es reichlich in der Schullandschaft. Das städtische Couven-Gymnasium hat am Freitag einen neuen Titel bekommen. Das Siegel ist der Schulgemeinschaft besonders wichtig. Und es ist eine Auszeichnung, die auch künftig viel Arbeit machen dürfte. Das Couven-Gymnasium darf sich seit gestern „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ nennen.

Gemeinsam mit NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann überreichte Marita Gülpen vom kommunalen Integrationszentrum vier Schülervertretern die Urkunde. „Dieser Titel ist kein Pokal, den man sich in die Vitrine stellt“, betonte Gülpen. „‚Schule ohne Rassismus‘ ist eine Haltung, an der Ihr arbeitet.“ Die Schulministerin formulierte den Anspruch des Gütesiegels so: „Man muss es immer wieder mit Leben füllen.“

Löhrmann setzt sich seit langem dafür ein, Erinnerungskultur an den Schulen zu verankern und mit Leben zu füllen. Erinnerungskultur am Couven-Gymnasium ist spätestens seit gestern offiziell mit dem Namen Fredy Hirsch verbunden. Im Rahmen eines Festakts am Abend wurde die Mensa der Schule nach dem ehemaligen Schüler, der im KZ Auschwitz umkam, in „Fredy-Hirsch-Forum“ umbenannt.

Und da die Stippvisite der Schulministerin schon am Nachmittag stattfand, wurde der neue Name auch in diesem Rahmen schon halb-offiziell verkündet und beklatscht. „Ich beglückwünsche die Schule“, sagt Löhrmann. „Das ist ein tolles Zeichen.“ Die Auseinandersetzung mit dem Leben Fredy Hirschs mache Geschichte plötzlich ganz konkret.

Geschichte ganz konkret vernahmen Schüler, Lehrer und Gäste an diesem Nachmittag aus dem Mund ihrer Ehrengäste, der Zeitzeugen, die aus Israel und Prag angereist waren, um Fredy Hirsch zu würdigen. Edith „Dita“ Kraus zum Beispiel. In der Hölle des Konzentrationslagers gehörte sie zu den Kindern, um die Fredy Hirsch sich kümmerte.

Edith Kraus sprach auch über Fredy Hirschs Tod in Auschwitz. Sie ist überzeugt: „Fredy hat nicht Selbstmord begangen. Er wäre nie in den Tod geflohen und hätte die Kinder verlassen.“ Zeugen hätten Jahrzehnte später erklärt, man habe Hirsch ein Schlafmittel gegeben, damit er nicht das Signal geben konnte für den geplanten Aufstand der Lagerinsassen. Denn den fanden manche Häftlinge zu gefährlich. Als Edith Kraus erzählte, war es still im Fredy-Hirsch-Forum. So still, wie es in einer Schulstunde selten vorkommt.(mg)

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Das Couven-Gymnasium ist jetzt „Schule ohne Rassismus“. Darüber freuen sich (v.l.) Ex-Schulleiter Günther Sonnen, sein designierter Nachfolger Michael Göbbels, die kommissarische Schulleiterin Alexandra Tiesarzik, Marita Gülpen vom kommunalen Integrationszentrum, die Schülervertreter Valentin Amian, Charlotte Thomé, Brighton Feke-Boye und Julian Karl sowie Schulministerin Sylvia Löhrmann.Foto: Heike Lachmann

Fredy Hirsch ist „ein Vorbild für heute“

Sa, 13. Feb. 2016
Aachener Nachrichten – Stadtausgabe / Lokales / Seite 21

Das Thema: Gedenken an Fredy Hirsch

Fredy Hirsch ist „ein Vorbild für heute“

Stadt und Jüdische Gemeinde erinnern an den gebürtigen Aachener, der am Mittwoch 100 Jahre alt geworden wäre

Von Lothar Stresius

Aachen. Fredy Hirsch wäre am 11. Februar 100 Jahre alt geworden. Fredy wer? Bis vor kurzem noch hätten in Aachen nur wenige mit dem Namen Fredy Hirsch etwas anfangen können. Allenfalls hat der eine oder andere seinen Namen auf dem „Stolperstein“ in der Richardstraße gelesen. Das ist heute anders.

Eine Buchpublikation von Dirk Kämper, das Engagement der Fredy-Hirsch-AG des Couven-Gymnasiums und die Initiativen der Stadt Aachen und der Jüdischen Gemeinde haben dafür gesorgt, dass der Name des gebürtigen Aachener Juden bekannter geworden ist. So fanden sich am Donnerstagabend viele Interessierte im Festsaal der Aachener Synagoge ein, wo auf Einladung der Stadt und der Jüdischen Gemeinde eine Gedenkfeier zum Geburtstag von Fredy Hirsch stattfand.

Überlebende des Holocaust

Die Veranstalter hatten aus diesem Anlass neben Rachel Masel, einer Nichte des Verstorbenen, auch die Überlebenden des Holocaust Edith Kraus, Evelina Merova und Hans Gärtner eingeladen, die Hirsch aus dem Lager Auschwitz-Birkenau kannten. Fredy Hirsch hatte als Lagerkapo im Lager Birkenau 1943/44 für Kinder die Einrichtung eines speziellen Blocks erwirkt, das Zusammenleben der Kinder dort organisiert und vielen von ihnen das Leben gerettet.

Der Geschäftsführer der heutigen Jüdischen Gemeinde, Friedrich Thul, erinnerte zu Beginn der Gedenkfeier daran, dass Fredy Hirsch damals Mitglied der Aachener Gemeinde war. Oberbürgermeister Marcel Philipp hob in seinem Beitrag hervor, dass Fredy Hirsch „ein bedeutender Sohn der Stadt, wenn auch nicht der bekannteste“ sei. Der besondere Gruß des Oberbürgermeisters galt den drei Zeitzeugen und der „Repräsentantin der Familie Hirsch“.

Fredy Hirsch war im Jahre 1929 in der damaligen Aachener Synagoge als vollwertiges Mitglied der Gemeinde (Bar Mizwa) aufgenommen worden. Hier sei, so der Oberbürgermeister, auch der Grundstein für seine weitere Biografie gelegt worden. Der „überzeugte Zionist“ habe sich als Sportlehrer innerhalb des Jüdischen Pfadfinderbundes engagiert, was letztlich der „Selbstbehauptung des Judentums“ gedient habe. Fredy Hirschs „Botschaft“ sei die Aufforderung, auch in schwierigen Situationen „nicht mutlos zu werden, nicht aufzugeben“. Mit der Einrichtung des Kinderblocks in Birkenau habe er den Kindern ein für das Überleben notwendiges Gemeinschaftsgefühl ermöglicht. Darin sei er ein „Vorbild für heute“. Hirschs „Zivilcourage“ von damals konkretisiere sich heute als Kampf gegen Rassismus und Verteidigung der Demokratie.

Unter dem Titel „Fredy Gay Hero 1. Arbeitsfassung“ folgte dann eine filmische Dokumentation von Helge Cramer. Es kamen darin in einzelnen Beiträgen Überlebende aus dem Kinderblock zu Wort.

In der Summe ergab sich dabei eine Charakterisierung Fredy Hirschs, so wie ihn die damaligen Kinder erlebt haben. Er sei ein „wunderbarer Athlet“, „ein Kulturmensch“ und mit einer „natürlichen Autorität“ ausgestattet gewesen. „Wir Kinder haben ihn sehr geliebt.“ Er sei ihnen wie eine „Mischung aus Zionist und preußischem Offizier“ erschienen. Größten Wert habe er auf Hygiene gelegt; alle Räume seien immer von ihm genau untersucht worden. Auf seine Initiative hin gab es im Kinderblock Kulturprogramme, so sei etwa das Märchen „Schneewittchen“ im Lager von Kindern aufgeführt worden. Als Lagerkapo wurde Hirsch oft geschlagen, wenn er die Anordnungen der SS-Leute nicht in deren Sinne befolgte.

Ausdrücklich warnte Hirsch die Kinder vor einem Mitarbeiter Josef Mengeles, einem Dr. Klein, der einzelne Kinder für seine medizinischen Experimente benutzte.

Bekannte Homosexualität

Seine Homosexualität sei bekannt gewesen. „Mädchen waren in ihn verliebt“, mussten aber erkennen, dass sie „keine Chance“ hatten. Die meisten der Überlebenden, die im Film zu Wort kamen, gingen von einem Selbstmord Fredy Hirschs aus: Er habe sich am Ende geweigert, an einem Aufstand von Lagerinsassen teilzunehmen, weil er befürchtete, dass danach viele Kinder aus seinem Block umgebracht würden. Diesem Konflikt habe er sich durch eine Überdosis an Schlafmitteln entzogen.

Am Ende der Gedenkfeier sprach Rabbiner Mordechai Bohrer die jüdischen Totengebete für Fredy Hirsch: „El male rachamin“ und „Kaddish“.

Die Gedenkfeier wurde musikalisch umrahmt durch Beiträge von Wenjing Li Zhang und Han Zhang.

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Gedenkfeier für Fredy Hirsch in der Synagoge (von links): Oberbürgermeister Marcel Philipp mit den Zeitzeugen Evelina Merova, Edith Kraus und Hans Gärtner, Fredy Hirschs Nichte Rachel Masel und Robert Neugröschel (Jüdische Gemeinde Aachen).Foto: Ralf Roeger

Überlebende im Auschwitz-Prozess: "Den einen Wunsch, noch einmal die Sonne zu sehen"

SPIEGEL ONLINE, 12.02.2016

Zweiter Verhandlungstag im Prozess gegen Reinhold H., der Wachmann in Auschwitz war. Zwei Überlebende berichten, was sie im KZ erlebten. Sie fassen Unfassbares in Worte. Im Saal wird es totenstill.

Von Gisela Friedrichsen, Detmold

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